Projekt Discounter ist gestoppt
Mehrheit im Eglinger Gremium stimmt dagegen
Egling Der Gemeinderat Egling hat sich mit großer Mehrheit gegen den Bau eines Lebensmitteldiscounters auf einem Grundstück an der Hauptstraße, Ecke Föhrenstraße ausgesprochen. „Dies ist eine weitreichend falsche Entscheidung“, kommentierte Bürgermeister Ferdinand Holzer dieses Ergebnis, das er „mit Entsetzen“zur Kenntnis genommen habe. Mit dieser Entscheidung wird kein Sondergebiet zur Ansiedlung eines Penny-Marktes ausgewiesen.
Zweiter Bürgermeister Dieter Steininger sieht die Ansiedlung eines Discounters „positiv für die Entwicklung der Gemeinde“und den Konkurrenzdruck nicht als bestandsgefährdend für Geschäftsleute an. „Der Standort ist in Ordnung“, meinte Oliver Deifel. Viele Bürger würden sowohl in Supermärkten in den Nachbargemeinden als auch in der Bäckerei Schickinger einkaufen. Dort wird eine Edeka-Filiale betrieben. Sebastian Herbig stellte zwar den Standort infrage, steht der Ansiedlung eines Supermarktes aber positiv gegenüber. „Es sind für die Investoren grundsätzliche Entscheidungen, wo sie sich ansiedeln“, so Herbig. Diesbezüglich sei in der Gemeinde schon viel versäumt worden. „Wir planen in anderen Dingen für die nächsten Jahrzehnte, leider aber nicht im Bereich der Nahversorgung“, sagte Holzer und erinnerte an die Wahlprogramme. „Da haben sich alle die Weiterentwicklung der Infrastruktur auf die Fahne geschrieben, und dazu gehören dauerhaft gute Einkaufsmöglichkeiten.“In der Vergangenheit habe es in Egling bei weniger Einwohnern vier Lebensmittellläden gegeben, dazu noch einen in Heinrichshofen. Insgesamt sei das Gewerbeangebot früher vielfältiger gewesen. Probleme mit der Nachfolge könnten die Gemeinde auch in Zukunft treffen. Holzer appellierte an die Ehrlichkeit in der Argumentation. Nahezu jeder decke seinen Bedarf in Supermärkten in den Nachbargemeinden, und auch die Bedürfnisse der Bürger hätten sich in Richtung abwechslungsreicher Produkte und Sonderangebote geändert. Was die Konkurrenzlage für den Einzelhandel betreffe, würden sich die Angebote beim Metzger und Bäcker ohnehin überschneiden. Und der Hofladen liege „so weit vom Schuss“, dass die Kundschaft den Laden auch künftig anfahren würde. Diskussionen gebe es nur im Lebensmittelbereich. Eine weitere Kfz-Werkstatt würde klaglos hingenommen. „Aus Sicht der Gemeinde kann es mit dieser Anfrage nicht besser laufen“, so Holzer. Die Gemeinde müsse kein Gewerbegrundstück suchen. Bernhard Engelschall befürchtet aber, dass die Ansiedlung eines Discounters zulasten der Gemeinde gehen würde. Und Gabriele Talafuß stellte die Notwendigkeit eines solchen Anbieters grundsätzlich infrage. „Das braucht es doch nicht“, sei auch keine Lösung, sagte Holzer. Für die Firma, die als Projektant an die Gemeinde herangetreten ist, sei dies das einzig interessante Grundstück. Nach dem Planungsentwurf würden für den Penny-Markt rund 5600 Quadratmeter des knapp ein Hektar großen Areals benötigt. Die restliche Fläche würde für eine Wohnbebauung zur Verfügung stehen. Zunächst ist durch die Abstimmung mit 4:10 Stimmen das Projekt gestoppt.