Ex Gemeinderat stiftet ein Kreuz für Bergen
Eberhard Hilbich liefert den Entwurf selbst. Sein Angebot stößt nicht nur auf Zustimmung
Affing Bergen Die Ortsdurchfahrt im Affinger Ortsteil Bergen ist soeben fertig geworden. Dort, wo sie in die Staatsstraße 2035 Richtung Mühlhausen und Augsburg mündet, wird es bald einen besonderen Blickfang geben: Auf der kleinen Grünfläche zwischen zwei Bäumen wird ein modernes Edelstahlkreuz angebracht, am Boden sollen niedrig wachsende Rosen blühen. Es handelt sich um ein Geschenk für die Gemeinde Affing.
Das Geschenk kommt von Eberhard Hilbich. Seine Motivation ist Dankbarkeit – dafür, dass es ihm und seiner Familie in Affing so gut geht. Er wolle der Gemeinde etwas zurückgeben „und unserem Herrgott“, sagte der inzwischen 78-Jährige gestern unserer Zeitung am Telefon. Weitere Erklärungen zu seinem Kunstwerk waren vorerst nicht möglich. Hilbich, der in Affing 24 Jahre im Gemeinderat saß, musste zum Zug, versprach aber, sie nachzuholen.
Der Entwurf des Architekten hat im Affinger Gemeinderat offenbar bereits für Diskussionen gesorgt. In nichtöffentlicher Sitzung hat Hilbich das Kreuz am 7. März vorgestellt, wie Bürgermeister Markus Winklhofer berichtet. Spontan konnte sich das Gremium nicht zu einem Ja durchringen. Es ließ sich Bedenkzeit bis zur Sitzung drei Wochen später. Winklhofer berichtet von einer „bewussten, reiflichen Überlegung“. Sie fiel relativ knapp aus: Mit zwölf gegen neun Stimmen beschloss der Gemeinderat, das Angebot Hilbichs anzunehmen. Bestandteil des Beschlusses: Der Name des Stifters soll nur dezent am Kreuz auftauchen. Für die Gemeinde ist das Werk „kostenneutral“. Das bedeutet: Für sämtliche Kosten kommt der Stifter auf, die Kommune stellt lediglich den Grund zur Verfügung. Die Idee Hilbichs war im Gemeinderat „nicht ganz unumstritten“, wie sich der Bürgermeister ausdrückt. Moderne Darstellungen im öffentlichen Raum würden „nie ganz einmütig“beschlossen, sagt Winklhofer, der sich selbst aber mit dem modernen Kreuz anfreunden kann. Mittels kleinem Modell und Fotomontage konnte sich der Gemeinderat einen Eindruck über das Werk verschaffen. Es handelt sich um eine laut Winklhofer reduzierte Formgebung, bei der Christus nicht als Leidender, sondern als aufrechter König dargestellt wird. Wie das Abstimmungsergebnis nahelegt, war das offenbar nicht jedermanns Sache. Pfarrer Max Bauer jedenfalls hat nichts dagegen einzuwenden. Im Gegenteil. „Es ist halt anders, aber mir gefällt das“, sagte er gegenüber unserer Zeitung. Wann das Glaubenssymbol fertig ist und aufgestellt werden kann, steht momentan noch nicht fest.