Flugplatzheide: Petitionen abgelehnt
Naturschützer kritisieren das Votum
Die Entscheidung ist gefallen: Am Donnerstag hat der Umweltausschuss des Landtages mehrheitlich zwei Petitionen zum Schutz der Alten Flugplatzheide in Augsburg vor weiterer Bebauung abgelehnt. Für diese Entscheidung stimmte die CSU, dagegen SPD, Freie Wähler und Grüne. Die Augsburger Naturschutzallianz und eine Privatperson hatten sich mit dem Anliegen an den Landtag gewandt, den letzten Rest der historischen Heide mit rund 85 bedrohten Arten komplett unter Schutz zu stellen. Der Freistaat will auf einem Teil des Areals in Haunstetten Wohnungen für rund 300 anerkannte Flüchtlinge bauen.
Abgeordneter Herbert Woerlein (SPD) kritisierte, dass nicht einmal ein Ortstermin anberaumt worden sei. Die CSU habe argumentiert, dass der weniger wertvolle Teil der Heide bebaut werde und die Restfläche ausreiche, um einen Schutz zu gewährleisten. Woerlein kritisierte, „beim Naturschutz werden in Bayern die Stellschrauben in die falsche Richtung gedreht“. Bei der Augsburger Heide sei der Freistaat zu bequem gewesen, sich mit Ersatzflächen auseinanderzusetzen und umzuplanen. „Mit Entsetzen“reagierte die Naturschutzallianz heimischer Verbände auf die Entscheidung. Die Regierung von Schwaben habe als Ausführungsorgan keinerlei Verhandlungsoder Kompromissbereitschaft erkennen lassen, sagte Sprecher Günther Groß. Der Freistaat habe stattdessen einen Standort für die Ansiedlung von Flüchtlingen gewählt, der für deren Wohl und deren Integration unpassender nicht sein könnte.