Nichte von Marine Le Pen geht von Bord
Front National streitet über Ausrichtung
Paris Die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen hat den Rückzug ihrer Nichte Marion MaréchalLe Pen aus der Politik bedauert. Sie schrieb in einer Kurzbotschaft auf Twitter: „Als politische Führerin bedauere ich die Entscheidung Marions zutiefst.“Ihr Vater und FrontNational-Gründer Jean-Marie Le Pen sagte „schreckliche Konsequenzen“für die Partei Front National (FN) voraus. Maréchal-Le Pen hatte nach der Niederlage ihrer Tante in der Stichwahl um das Präsidentenamt angekündigt, den geplanten Umbau der Partei zu einer bürgerlichen Kraft nicht mitgestalten zu wollen. Sie wolle in Zukunft in einem Unternehmen arbeiten und mehr Zeit für ihre Familie haben. Die 27-Jährige erklär- te aber gleichzeitig, sie werde „nicht endgültig den politischen Kampf aufgeben“.
Maréchal-Le Pen ist eine von zwei FN-Abgeordneten in der Nationalversammlung und Oppositionschefin im Regionalrat der südfranzösischen Region ProvenceAlpes-Côte. Beide Mandate will sie aufgeben. Das Verhältnis zu ihrer Tante galt seit längerem als angespannt, da diese für eine Annäherung an konservative und katholische Schichten steht.
Jean-Marie Le Pen sagte der Zeitung der Rückzug seiner Enkelin werde „zu einer großen Enttäuschung“in der FN führen. Für viele Mitglieder und Anhänger sei sie eine „Zukunftshoffnung“. Ein anderer Vertreter des rechten Flügels, der anonym bleiben wollte, sagte ein „Erdbeben“in der Partei voraus.