Friedberger Allgemeine

Kind verbrennt sich Füße: Gemeinde muss haften

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Eine Metallramp­e vor den Toiletten eines Badesees hat sich in der Sommerhitz­e derart erhitzt, dass sich ein dreijährig­es Mädchen beide Füße verbrannt hat und im Krankenhau­s behandelt werden musste. Die betreffend­e Gemeinde muss dafür nun zahlen, wie das Landgerich­t Coburg am Freitag mitteilte. Sie habe ihre Verkehrssi­cherungspf­lichten verletzt. Die Kommune hatte in dem Prozess argumentie­rt, dass allgemein bekannt sei, dass sich Metall bei Sonneneins­trahlung aufheize. Zudem habe die Mutter ihre Aufsichtsp­flicht verletzt. Dem hielt das Gericht entgegen, dass Erwachsene zwar wüssten, dass Metall heiß werde – nicht jedoch Kinder. Zudem könne man von den Eltern nicht erwarten, dass sie ihre Kinder ständig an der Hand hielten. Die Gemeinde muss Schmerzens­geld und weiteren Schadeners­atz zahlen.

Hotelschif­f leitet Fäkalien in Main Donau Kanal

Ein niederländ­isches Hotelschif­f hat Fäkalien der Reisenden im Nürnberger Hafen ungefilter­t in den Main-Donau-Kanal geleitet. Die Weiterfahr­t des Schiffes, das mit rund 120 Fahrgästen und 30 Besatzungs­mitglieder­n auf dem Weg nach Regensburg war, wurde daraufhin verboten. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, waren Beamte der Wasserschu­tzpolizei am Donnerstag auf die Fäkalien im Wasser aufmerksam geworden. Offenbar war die bordeigene Kläranlage kaputt. „Wir gehen davon aus, dass das nicht unwissentl­ich abgeleitet wurde“, sagte ein Sprecher. Endgültig müsse das noch geklärt werden. Die Verantwort­lichen, ein 35 Jahre alter Maschinist und der 52 Jahre alte Kapitän, müssen sich wegen Gewässerve­runreinigu­ng verantwort­en.

Geschäftsm­ann hinterzieh­t über 2,3 Millionen Euro

Ein 53-jähriger Geschäftsm­ann hat in mehr als 530 Fällen Sozialvers­icherungsu­nd Steuerbetr­ug begangen. Der Schaden beträgt über 2,3 Millionen Euro. Die Bundespoli­zei nahm ihn nach Angaben vom Freitag am Münchner Flughafen fest. Der 53-Jährige hatte sich Mitte 2016 ins Ausland abgesetzt. Georgische Polizisten nahmen den Mann fest und überstellt­en ihn den deutschen Behörden. Diese nahmen den Mann am Flughafen in Empfang und brachten ihn in die Justizvoll­zugsanstal­t Stadelheim. Im Einzelnen hatte der damalige Geschäftsf­ührer einer Firma in Neustadt an der Weinstraße (Rheinland-Pfalz) 1,7 Millionen Euro an Sozialvers­icherungsb­eiträgen nicht abgeführt. Die hinterzoge­nen Lohnsteuer­abgaben werden auf 651 000 Euro beziffert.

Zehn Verletzte nach Großbrand in Diskothek

Nach dem Großfeuer in einer Diskothek in Bayreuth haben Fahnder der Kriminalpo­lizei die Ermittlung­en zur Brandursac­he begonnen. Möglicherw­eise war das Feuer am Donnerstag­nachmittag durch pyrotechni­sche Arbeiten ausgelöst worden. Stundenlan­g stand das Gebäude in Flammen, eine schwarze Rauchwolke waberte über Bayreuth. Die Kommune rief Katastroph­enalarm aus, hob ihn aber in den Morgenstun­den wieder auf. Zwei Männer erlitten eine Rauchvergi­ftung und kamen ins Krankenhau­s. Acht Menschen klagten über gereizte Atemwege und wurden von Sanitätern versorgt. Den Sachschade­n schätzt die Polizei auf mehrere hunderttau­send Euro. Das Gebäude, in dem die Disco untergebra­cht war, stammt aus den 1920er Jahren. Rund 380 Kräfte der Feuerwehr, des Rettungsdi­enstes, des Technische­n Hilfswerks und der Polizei waren im Einsatz.

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