Friedberger Allgemeine

Eine Messe und viele Talente

Aktion Die Stadluni Unterberge­n wagt in Mering nach fünf Jahren einen ersten Schritt in die Öffentlich­keit. Ganz besondere Gäste versetzten die Besucher in großes Staunen

- VON HEIKE SCHERER

Mering Die Begründer der Stadluni in Unterberge­n Günter Wurm, Jonas Biet und ihr Präsident Ahmed Messoudi boten zum fünfjährig­en Bestehen ihrer außergewöh­nlichen Universitä­t, die ohne Abitur besucht werden kann, eine Talentmess­e auf dem Rosshof Moehringen an. Die Besucher hatten die Möglichkei­t, durch Plakate oder im persönlich­en Gespräch die Talente von dreißig mutigen Teilnehmer­n kennenzule­rnen. Auf einer Bühne konnten sie Musikdarbi­etungen genießen und interessan­te Podiumsdis­kussionen verfolgen. Aufgrund der positiven Resonanz denken die Veranstalt­er bereits an eine Wiederholu­ng in zwei Jahren. Individuel­len Sprachunte­rricht vorbereite­n, die Sprache des Pferdes verstehen und deuten oder Slow-Events als Ausgleich zum hektischen Berufsallt­ag planen, das waren nur drei von vielen Begabungen, die auf der ersten Talentmess­e in Mering vorgestell­t wurden.

Michael Dudella aus Bobingen organisier­t seit Jahren nachhaltig­e Busreisen in die neuen Bundesländ­er für maximal 25 Personen und stößt jedes Jahr auf großes Interesse. Auch die bevorstehe­nde Reise im Juli ist schon ausgebucht. 14 Städte, darunter Leipzig, Erfurt, Dresden, Stralsund und Wittenberg, konnten die Teilnehmer entdecken, neue Freundscha­ften schließen und die Menschen jenseits der früheren Grenze besser verstehen und achten lernen.

Erst durch einen Umbruch in ihrem Leben erkannten Heinrich Weigl und Bernhard Storch ihre neuen Talente wie das Erzählen orientalis­cher Märchen oder die Kinesiolog­ie als eine Möglichkei­t der Heilung von Krankheite­n. Nicht als ein Talent, sondern als Instinkt von Lebewesen, Kindern zu helfen, bezeichnet­e die 78-jährige Heidi Bentele aus Affing ihre Tschernoby­lhilfe.

Der Meringer Musiker Rudi Kaiserswer­th amüsierte das Publikum mit drei selbst geschriebe­nen, bayerische­n Liedern aus seinem Leben. Vor allem weibliche Besucher nutzten die Möglichkei­t der gezielten Faszienmas­sage bei Marcel Brandenber­g oder ließen sich von Anita Schneider über die für sie optimale Farbwahl beim Kauf von Kleidung beraten.

Während die Kinder die Jonglage mit Poi probierten, auf Ponys reiten durften oder an einem Zeichenwor­kshop teilnahmen, hörten die Erwachsene­n eine Podiumsdis­kussion zum Thema „Wie wollen wir leben?“. Als Teilnehmer hieß Moderator Jonas Biet den engagierte­n Uni-Gründer Günter Wurm, Roswitha Kugelmann vom Augsburger Sozialkauf­haus Contact, Uwe Hinsche von der Münchner Obdachlose­nzeitung BISS und Peter Fliege vom interessan­ten Wohn- und Lebensproj­ekt Granhotel Cosmopolis in Augsburg willkommen. Sie erzählten von ihrer erfüllende­n Arbeit und forderten das Publikum auf, auf dem freigeblie­benen Stuhl mitzudisku­tieren. Das tiefenents­pannende und Körper und Geist regenerier­ende Da staunten die Besu cher der Talentmes se, als sie am Sonn tag die Meerjung frau Manuela Rin gel auf einem Ein horn vorbeireit­en sahen. Foto: Peter Holthaus Yoga Nidra vermittelt­e Yogalehrer­in Britta Freitag aus Schmiechen den Besuchern.

Auch kulinarisc­he Talente waren vertreten: Vegane Köstlichke­iten servierte Köchin Anita Würmseer, Undarmaa Tsendjav bot selbst gemachte gesunde Limonade in vier Geschmacks­richtungen an. Sehr zufrieden mit der Resonanz auf ihre erste Talentmess­e zeigten sich die Organisato­ren am späten Nachmittag. Da die Talente im Messezelt aufgrund der vielen Darbietung­en auf der Bühne nebenan nur wenig Besucher hatten, versprache­n sie, beim nächsten Mal mehr Pausen im Programm einzubauen.

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Foto: Heike Scherer Auf ihre erste Talentmess­e in Mering freuten sich die Organisato­ren Günter Wurm, Ahmed Messoudi und Jonas Biet (von links).
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