Ehrlich sein!
Diese Komödie geht viele an: Niemand sollte seine Kinder anlügen
Das Erste, 20.15 Uhr Jeder nimmt es mit der Wahrheit einmal nicht ganz so genau – in der Hoffnung, dass es niemand merkt. Kinder hingegen merken sich fast alles, auch Lügen – daher sollten Eltern das besser lassen. Unter anderem davon handelt der Film „Eltern und andere Wahrheiten“, der heute um 20.15 Uhr im
Ersten zu sehen ist. Da bleibt Oma Irmgard (Petra Kelling) glatt das Stück Kuchen im Halse stecken. Irmgard ist lediglich eine gemietete Oma im Hause von Nina (Silke Bodenbender) und Torsten (Tom Wlaschiha). Und die beiden wollen sich trennen, dann wäre die gute Irmgard ihren Job los.
Rückblende: Architektin Nina kehrt nach der Elternzeit in ihr altes Büro samt ihrem Chef Alex (Steven Scharf) zurück, der stark von der Auftraggeberin Lene Müller zu Waldstetten (Nina Petri) abhängig ist. Die mag aber keine Mütter. Also gibt Nina ihren Mann, der als Polizist oft Verbrechern hinterherjagen muss und schon seit längerem das Abitur nachholen will, kurzerhand als ihren Bruder aus – und engagiert Irmgard zur Unterstützung daheim. Dann gerät allmählich alles aus den Fugen und die Ehe aus dem Leim.
Die Schauspieler machen ihre Sache allesamt gut, vor allem Nina Petri als doch gar nicht so kaltherzige Bauherrin überzeugt. Die ganze Geschichte wirkt jedoch arg konstruiert. Obendrein nerven altklug daher plappernde Kleinkinder, die viel zu kluge Fragen stellen, und die nicht enden wollende musikalische Untermalung. Erst in der letzten halben Stunde läuft die Story dann halbwegs rund, dann passt natürlich auch das Happy End gut dazu. Ob diese Eltern nun künftig weniger lügen, bleibt allerdings offen.