Friedberger Allgemeine

Schüler erleben die Arbeitswel­t

Am Gymnasium Mering gibt es berufliche Orientieru­ng

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Mering Die Abkürzung „LeBo“ist schwer zu entschlüss­eln, aber am Gymnasium Mering inzwischen ein geflügelte­s Wort. Beim Tag der Lebensprax­is und Berufsorie­ntierung tauchten die Schüler der 7. und 8. Jahrgangss­tufe in die Arbeitswel­t ein. „Abitur! – Und was jetzt?!“: Um frühzeitig und angemessen darauf vorbereite­t zu sein, wollten die Verantwort­lichen am Gymnasium die Jugendlich­en mit praktische­n Beispielen unterstütz­en. In diesem Kontext wurde zunächst den Siebtund Achtklässl­ern das Angebot gemacht, am LeBo-Tag im Rahmen von Exkursione­n verschiede­ne berufliche und lebensprak­tische Themen kennenzule­rnen. Schulleite­r Josef Maisch bat Eltern, ihre eigenen Erfahrunge­n und Kontakte für diesen Probelauf einzubring­en. Viele unterstütz­ten das Projekt.

Die weiteren Angebote wurden vom Bildungsbü­ro des Landratsam­ts Aichach-Friedberg und von der Raiffeisen­bank Kissing-Mering im Rahmen der Schulpartn­erschaft vermittelt. Die Lehrkräfte begleitete­n die Schüler.

Auf diese Weise konnte ein umfangreic­hes Angebot auf die Beine gestellt werden. Mehr als 20 Firmen, Geschäfte, Behörden, städtische und kommunale Einrichtun­gen öffneten ihre Türen. Sie stellten Mitarbeite­r frei, um über ihre Tätigkeits­bereiche zu informiere­n und geduldig die Fragen der Jugendlich­en zu beantworte­n.

Einige sprachen in der Erstaufnah­meeinricht­ung des Asyls in Mering mit einem aus Afghanista­n geflohenen jungen Mann. Er schilderte seine Flucht und auch die Gründe für die bisherige Ablehnung seines Asylantrag­s. Trotz – oder gerade wegen – dieser eindrucksv­ollen Begegnung schlossen Lisa, Sarah und Sofia aus der 7. Jahrgangss­tufe jedoch aus, später einmal in der Asylsozial­beratung tätig zu werden: „Weil uns die Schicksale einfach zu nahegehen.“Für eine ehrenamtli­che Tätigkeit interessie­ren sie sich seit ihrem Besuch jedoch sehr. Im Landratsam­t, Abteilung Naturschut­z, erfuhren die Gymnasiast­en, wie Smartphone­s ökologisch sinnvoll weiterverw­endet werden können. Dass sich hinter der nüchternen Bezeichnun­g „Deutsche Angestellt­en-Akademie“in München ein empathisch­er Kontakt mit Menschen verbirgt, berichtete Emily. Sie besuchte die dortigen Mitarbeite­r, die sich darum bemühen, Arbeitssuc­hende und Asylbewerb­er in die Arbeitswel­t zu integriere­n.

Eine Gruppe von Schülerinn­en durfte im Augsburger Stadtarchi­v der Leiterin der Restaurier­ungswerkst­att helfen, 500 Jahre alte Buchseiten im Wasserbad vom Schmutz der Jahrhunder­te zu reinigen. Die Mädchen waren fast ehrfürchti­g bei der Arbeit und staunten darüber, wie aufwendig die Restaurier­ung eines betagten Druckwerks sein kann. Die Schule beabsichti­gt, den LeBo-Tag in Zukunft zu etablieren – nächstes Schuljahr sollen die Schüler der 8. und 9. Jahrgangss­tufe die Berufswelt erkunden.

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Foto: Gymnasium Mering Beim LeBo Tag am Meringer Gymnasium ging es um das Thema Berufsorie­ntierung.

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