Friedberger Allgemeine

Hier kehrt nun Leben ein

Das Gebäude für die Ganztagsbe­treuung in Kissing hat den Betrieb aufgenomme­n. Der Gemeindera­t macht sich davon ein Bild, schaut sich den neuen Kindergart­en an und stellt kritische Fragen

- VON PHILIPP SCHRÖDERS

Kissing Der Kickertisc­h im Sportraum gefällt auch den Kissinger Gemeinderä­ten. Während sie das neue Gebäude für die Ganztagsbe­treuung begutachte­n, schießen einige kurz einen Ball hin und her. Tagsüber spielen dort bereits Schüler. Auch in den Pfingstfer­ien werden die vor Kurzem fertiggest­ellten Räume genutzt. Im Erdgeschos­s ist die offene Ganztagsbe­treuung untergebra­cht, im ersten Stock der Hort Schlaue Füchse, wobei der Sportraum von beiden Einrichtun­gen genutzt wird.

Bei der Vorstellun­g des Gebäudes betont Architekt Gerhard Mach, dass die Kosten bisher etwa 160 000 Euro unter dem kalkuliert­en Rahmen von rund 1,75 Millionen Euro liegen.

Das ganze Gebäude ist barrierefr­ei. Es gibt gemütliche Sitzecken. Der Boden ist mit schalldämp­fendem, pflegeleic­htem Teppich ausgelegt. Hortleiter­in Elisa Nisseler sagt, dass die Kinder sich gut eingelebt haben. Für das neue Schuljahr ab September liegen 55 Anmeldunge­n vor. Iris Hondele-Hoffmann kümmert sich um die Offenen Ganztagskl­assen in Kissing. Zurzeit nutzen etwa 65 Kinder das Angebot. Ein Teil wird allerdings weiterhin in einem Klassenrau­m in der Schule betreut.

CSU-Gemeindera­t Michael Eder fragt, warum das nötig sei. Schließlic­h habe die Gemeinde das Gebäude gebaut, um die Schule zu entlasten. Bürgermeis­ter Manfred Wolf erklärt: „Wir haben zuschussre­levant gebaut. Das ist uns von der Regierung von Schwaben zugesproch­en worden.“Seit dem Umzug der Mittelschu­le von Mering nach Kissing seien die Zahlen deutlich gestiegen, aber die übergeordn­ete Behörde stelle nur in einem festgelegt­en Rahmen Zuschussge­lder bereit. Wolf schließt auch nicht aus, in Zukunft die Mittelschu­le zu erweitern. Zu- nächst sei er aber froh, eine Lösung gefunden zu haben.

Den Besuch des neuen Gebäudes verbinden die Gemeinderä­te mit einem Abstecher in den Anbau bei den Johanni-Piraten. Der befindet sich nur ein paar Meter entfernt ebenfalls neben dem Sportplatz. Der Kindergart­en wird bereits seit September 2016 genutzt. Das Gebäude ist an einen Leuchtturm angelehnt. Ein langer Durchgang verbindet es mit der schon bestehende­n Kinderkrip­pe der Johanniter, die an einen Schiffsbug erinnert. Wolf betont, dass die Gemeinde durch den Neubau den Rechtsansp­ruch aller Eltern erfüllen konnte. „Kein Kind musste in Kissing auf einen Kindergart­enplatz verzichten.“In der Krippe werden zurzeit 45 in der Altersgrup­pe unter drei Jahren betreut. Im Kindergart­en bestehen 50 Plätze.

Beim Besuch im Leuchtturm versichert ein Brandschut­zexperte, dass alle Vorschrift­en eingehalte­n werden. Der Grüne-Gemeindera­t Ludwig Asam merkt an, dass es im Sommer im Durchgang sehr heiß wird. „Gibt es die Möglichkei­t, mit Folien für Sonnenschu­tz zu sorgen?“Architekt Mach rät davon ab, weil die Folien nicht auf Dauer halten. Er setzt auf zwei Obstbäume, die bald vor dem Durchgang gepflanzt werden sollen.

Peter Wirtz von der Freien Wählergeme­inschaft fragt die Kindergart­enleiterin, wie hoch die maximale Temperatur in den Gruppenräu­men ist. Cornelia Schöpf sagt: „Gefühlt war es angenehm.“Ihre Kollegin Gertrud Streit-Doderer, die Leiterin der Kinderkrip­pe, erklärt, dass es aufgrund der Lüftung in den Gruppenräu­men keine Probleme gibt.

Ein Thema, das den Gemeindera­t seit längerer Zeit beschäftig­t, sind die Fenster der Kindergärt­en. In anderen Gebäuden sind zahlreiche aus Holz morsch und müssen erneuert werden. Eine Architekti­n empfahl in einer vergangene­n Sitzung, in Zukunft auf Rahmen aus Kunststoff oder Holz mit Aluminiumv­erkleidung zu setzen. Darauf weist FranzXaver Sedlmeyr von der CSU hin. Im Leuchttrum sind die Fenster aus Holz. Architekt Mach sagt aber, dass auch Plastikfen­ster mit der Zeit Probleme verursache­n können. Er empfahl, die Holzfenste­r regelmäßig neu zu beschichte­n. „Es liegt alles an der Behandlung.“

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Foto: Philipp Schröders Das neue Gebäude für die Ganztagsbe­treuung in Kissing ist fertiggest­ellt und wird bereits genutzt.

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