Schütze mit Gaspistole
59-Jähriger soll Mann aus Süchtigenszene attackiert haben
Der Trinker- und Drogentreff am Oberhauser Bahnhof ist vielen Bürgern ein Dorn im Auge. Offenbar selbst für „Ordnung“sorgen wollte ein 59-jähriger Mann, der laut Anklage im Oktober 2016 in Wildwestmanier mit einem Reizgasrevolver aus nächster Nähe auf einen Mann aus der Szene schoss. Er sollte sich jetzt vor Amtsrichter Ralf Hirmer wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten. Sein Verteidiger Frank Thaler, Staatsanwalt Julian Küffer und das Gericht warteten jedoch vergebens auf den Mann. Gegen den Angeklagten erging daraufhin ein Haftbefehl.
Den Ermittlungen zufolge hatte der 59-Jährige damals zunächst eine Frau angesprochen und ihr den Revolver vor die Nase gehalten. „Ich mach euch alle weg“, soll er gedroht haben. Ein Bekannter der Frau mischte sich ein. Daraufhin schoss
Der Angeklagte erscheint nicht vor Gericht
der selbst ernannte Ordnungsmann zunächst zweimal in den Boden. Aus einer Entfernung von 20 bis 30 Zentimetern, so die Anklage, soll er dann direkt in das Gesicht des Mannes geschossen haben. Dieser erlitt durch das Reizgas starke Schmerzen und konnte seine Augen nicht mehr öffnen.
Nicht nur der Angeklagte blieb dem Prozess am Mittwoch unentschuldigt fern, auch eine Zeugin erschien nicht. Sie muss ein Ordnungsgeld von 200 Euro bezahlen. Der Straftatbestand der gefährlichen Körperverletzung ist mit Haftstrafen zwischen sechs Monaten und zehn Jahren bedroht. Sobald der 59-Jährige verhaftet ist, wird das Gericht einen neuen Termin ansetzen.