In dr Stoizeit
Der 15-jährige Samuel Rottländer aus Augsburg erzählt von Schtonfons, Datnvolumr und Mammutz
Als i heit friah aufgwacht bin, hot mie mei Schtonfon Gäläxy Wecka, weck äm lauta leita aufgweckt. Des Schtonfon hott in meinar Höhle über d´Nacht aufglada. Schee war´s als die Vögela pfiffa ham. Es war dr finfte Aprill. A nomahler Morga in der Stoizeit. Nachdemm i mie von meim Ledar aufgrichtet haab, hob i mier an Kave aufbrieht. Nachdemm Morgakave hamm meine Freind und i rumgeschwätzt, ob mer auf d Mammutzjagd geher solla. I hol mei Schtonfon aus der Felltasch naus und mach´s What´s Schton auf. Damit hab i meine Freind o gschrieba, die hamm dann glei zrück gschrieba. Zum Freindtreffa am Dorfrand hab i mei Keulen, mei Schtonfon und a Fell mitgnomma.
Mir hamm no net gwusst, wo mer zum Jager hie geha konntn. Mir ham nach ner großn Herdn gsucht. Wo is oine? Scho a wichtigä Frogg. Mir war´n deswega scho a bisserle radlos. Da hob i mie erinnert, dass i am Obend davor a neie Äpp runterglada
hob im Wörldweidschteunzeitsörver (Worldwidesteinzeitserver). Die heußt: iMammut
Die Äpp zeugt dr, wo die näxschte Mammutzherdn rumloft. Zwoi Kilomettar im Wäschten von unserm Schtandort soll a Herdn am grasa seih. Mier traabtn los. Auf dem Weg do hieh, hamm mer a bisserle a Musikk ghert, und zwar von die Rolling Schtons . Ungfäähr noch eunem Kilomettar sin mer steha blieba und homm gschaut, ob mer a I-Mehl kriagt homm. Bald homm mer die Herdn auf dr griener Wies gseha, wie´s graschtet hott. Dann homm mer überlega miesser, ob mer mit dr Taktik vier zuschlagn.
Taktik vier: D Mammutz mit brennendä Fackla ei kreisa und oi Mammut absondera und dann hie macha. Do homm mer erscht gmerkt, dass koiner von uns Bubn an Feierschteun dabei ghabt hott. Der Fredd hott gsagt: I hoab ja die Äpp I-Feier (I-Fire). Mit derra kemma a Feier macha. Do hab i gsagt:“Des is a pfundige Idäh von dir.“Dann hott der Fredd sei Schtonfon aus seim Fell rausgholt und hott die Äpp aufgmacht. „Passt´s auf!“Dann hott er aufn Bildschirm nauf druggt und fei gar, do hott aus der Kameraa große Feierflamm´n rausglodert. I hob mer bloos dacht, wie a Flammerwerfa. Dös war scho ganz schee schpannend. Dann hamm mer unsere Helzer druntaghalta und dös hott brennt. Guat. Dann samm mer weiter gloffa. Als mer die Herdn umschtellt ghabt homm, hott ausgrechnet, des Händy vom Erwin laut klingla miessr. Mammuts homm sich dermaßen derschreckt, dass aufgregt davo grannt sin. Mit meim Jagdschpeer hab i no oi großes Mammut an der Seitn troffa. Der wuchtige Körper is blutend auf´n Boda gfalla. Wenigschtens homm mer oins erledigt. Dann homm mer unsere Händies zückt, weil mer schtolze Siegr Fottos macha wolltn. Dann is des bassiert: Do hott a Aufschrift auf m Displä (Display) aufgleichtet und do stand gschrieba: „Koi Datnvolumr (Datenvolumen) meer do.“
Und wahs saagt uns des heit: Scho domols in der Schteuzeit hamm die Leit mit z wenig Datnvolumr leber miassr.
Die Jury meint Samuel hat einen sehr lebhaften und fantasievollen Text in Mundart geschrieben und einen lustigen wie gesellschaftkritischen Bogen zwischen der „Stoizeit“und heute geschlagen. Dafür bekommt Samuel 600 Euro.