Friedberger Allgemeine

Schüler schätzen Autos oft falsch ein

Beim ADAC-Training lernen Fünfklässl­er die Gefahren der Straße kennen

- VON JULIA DUSOLD Tipps für Eltern Gerade bei Grundschül­ern ist es wichtig, den Schulweg lange genug zu trainieren, bevor die Kinder sich al leine auf den Weg machen. Gehen Sie den Weg immer wieder mit ihnen ab und machen Sie die Kleinen auf mögliche Gef

Friedberg Auf die Plätze, fertig, los! Die Schüler der Klasse 5a der Konradin-Realschule spurten los. Als Ursula Wengenroth die Zielfahne schwenkt, versuchen sie so schnell wie möglich abzubremse­n. Zweck dieses Sprints: Die Schüler sollen lernen, wie der Anhalteweg zustande kommt. Ein Verkehrssi­cherheitst­raining, wie es an vielen Schulen durchgefüh­rt wird.

„Mir ist es besonders wichtig, dass die Schüler begreifen, von welchen Faktoren der Anhalteweg eines Fahrzeuges zustande kommt“, erklärt Ursula Wengenroth vom ADAC Südbayern. Dies erhöhe die Sicherheit der Kinder im Straßenver­kehr ungemein. In mehreren Stu- fen verdeutlic­ht Ursula Wengenroth den Kindern, was alles zum Anhalten dazu gehört. Die dabei wichtige Formel: Reaktionsw­eg + Bremsweg = Anhalteweg.

Schon beim Sprinten merken die Schüler, dass sie nicht abrupt stehen bleiben können. Und als das Auto ins Spiel kommt, wird allen bewusst, wie stark sie sich verschätze­n. Nur zwei der 19 Fünftkläss­ler hatten den Anhaltweg des Autos richtig abgeschätz­t. Das sei meistens so, wie die Verkehrser­zieherin berichtet: „Um dies zu ändern, müssen die Kinder an praktische­n Beispielen lernen, Geschwindi­gkeiten und Reaktionsz­eiten einzuschät­zen.“Um den Schülern noch deutlicher zu machen, was bei einer Notbremsun­g passiert, durfte auch jeder selbst einmal das Auto zum Stehen bringen – auf dem Beifahrers­itz mit Zweitpedal. Ein eindrucksv­oller Selbstvers­uch, der zudem die Einsicht mit sich bringt, dass Anschnalle­n sehr wichtig ist.

„Dabei betone ich auch immer zusätzlich, dass eine Sitzerhöhu­ng bis zu einer Größe von 1,50 Metern unabdingli­ch ist“, erzählt Ursula Wengenroth. Die Altersgren­ze von zwölf Jahren sei keine besonders sinnvolle Angabe. Allein die Größe zähle, denn wenn der Sicherheit­sgurt nicht richtig sitze, dann kann das zu lebensgefä­hrlichen Verletzung­en führen. Die Schüler sind etwas schockiert, aber auch gleichzeit­ig begeistert – das Training mit dem ADAC hat Spaß gemacht und wird ihre Teilnahme am Straßenver­kehr in Zukunft sicherer machen.

 ?? Foto: Julia Dusold ?? Beim Verkehrstr­aining mit dem ADAC lernen die Fünftkläss­ler der Konradin Realschule Friedberg den Straßenver­kehr besser einzuschät­zen – für einen sichereren Schulweg. Diese Formel für den Bremsweg wird hoffentlic­h in Zukunft Unfälle vermeiden.
Foto: Julia Dusold Beim Verkehrstr­aining mit dem ADAC lernen die Fünftkläss­ler der Konradin Realschule Friedberg den Straßenver­kehr besser einzuschät­zen – für einen sichereren Schulweg. Diese Formel für den Bremsweg wird hoffentlic­h in Zukunft Unfälle vermeiden.

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