Warum es beim Radweg hakt
Bürgermeister Manfred Wolf sieht Probleme bei der Verwirklichung der Strecke zwischen Hörmannsberg und Kissing. Sein Rieder Kollege hält aber an dem Projekt fest
Kissing Das Projekt beschäftigt die Gemeinden Ried und Kissing schon länger. Doch zurzeit sieht es nicht so aus, als ob der Geh- und Radweg zwischen Hörmannsberg und Kissing demnächst verwirklicht werden würde. Das Problem: Der Gemeinde gehören nicht alle benötigten Grundstücke. Auf Anfrage von Gemeinderat Michael Eder teilte Kissings Bürgermeister Manfred Wolf in der letzten Sitzung mit, dass die Verhandlungen mit dem Eigentümer bisher zu keinem Ergebnis geführt hätten.
Das Amt für Ländliche Entwicklung hat einen Zuschuss für den Ausbau in Aussicht gestellt. Wie Wolf sagte, muss dabei aber ein genauer Rahmen für die Förderung eingehalten werden. Der asphaltierte Radweg muss eine Breite von 3,50 Meter haben, und daneben muss ein Randstreifen von knapp einem Meter angelegt werden. „So wie es jetzt vorliegt, ist es wohl nicht möglich“, sagte Wolf im Gemeinderat.
Die CSU im Kissinger Gemeinderat setzt sich schon länger für das Projekt ein. Sprecher Franz-Xaver Sedlmeyr sagt auf Anfrage: „Wir werden da nicht aufgeben.“Er erklärt, dass viele Kinder aus Ried und Hörmannsberg die Mittelschule in Kissing besuchen und mit dem Fahrrad kommen. Die Ortsverbindungsstraße von Hörmannsberg nach Kissing hat allerdings einige Kuppen und Kurven. Für Radler ist sie nicht geeignet. Der künftige Weg soll nordwestlich von Hörmannsberg von der Ortsstraße aus über einen bestehenden Feldweg führen. Dieser ist zurzeit mit Kies ausgelegt. Teilweise geht es nur über Rasenfläche. Am Krautgartenweg ist die Verbindung zu Kissing.
Christine Teuber leitet die Mittelschule in der Gemeinde. Sie bestätigt, dass viele Schüler aus Hörmannsberg und Ried die Einrichtung besuchen. „Für die Schüler wäre der Fahrradweg super“, sagt sie, denkt aber auch an die Lehrer. Einige radeln von Ried nach Kissing – zurzeit über die Ortsstraße. „Die sagen, dass das nicht ohne ist.“Bei einem gemeinsamen Treffen hatten die Kissinger und Rieder CSU im vergangenen Jahr ein mögliches Konzept vorgestellt. Rieds Bürgermeister Erwin Gerstlacher (CSU) hält an dem Projekt fest. „Wir werden das weiter vorantreiben“, sagt er. Auf Hörmannsberger Seite seien alle erforderlichen Grundstücke in der Hand der Gemeinde. Auch Gerstlacher betont, dass der Radweg wichtig für die Schüler sei. „Er wäre aber auch eine attraktive Verbindung, über die man das Naherholungsgebiet Weitmannsee erreichen kann.“Der Ausbauplan sieht vor, auf einen speziellen Belag der Firma Nano-Sky zu setzen. Gerstlacher verspricht sich davon weniger Aufwand bei der Pflege. Auch landwirtschaftliche Maschinen könnten den Weg nutzen.
Im Kissinger Gemeinderat sprechen sich alle Fraktionen für den Ausbau aus. Die Grünen wollen aber nur einen befestigten Fahrradweg anlegen lassen. „Es geht uns nicht um die Verbesserung des Zustandes hinsichtlich der landwirtschaftlichen Fahrzeuge“, sagt Sprecherin Katrin Müllegger-Steiger. Sie strebt einen möglichst geringen Flächenverbrauch an. „Wir hoffen sehr, vor allem im Sinne der Schülerinnen und Schüler, dass es möglichst bald gelingt, den Grund für einen Radweg zu erwerben.“
SPD-Sprecher Ronald Kraus sagt, dass seine Fraktion ebenfalls weiter den Ausbau befürwortet. „Aber wir wollen nicht, dass da für die Landwirtschaft ein autobahnähnlicher Ausbau stattfindet.“
Peter Wirtz von der Freien Wählergemeinschaft weist daraufhin, dass im Haushalt Geld für den Ausbau bereitsteht. Bei den Tiefbaumaßnahmen sind 100000 Euro eingeplant. „Wir sind weiterhin für den Radweg“, sagt Wirtz. Eine mögliche Alternative bestehe darin, den Weg durch die Ottomühle zur AIC 12 hindurchzuführen. An der Kreisstraße ist der Fahrradweg ausgebaut. „Das muss aber erst einmal untersucht und beraten werden.“
Eine sichere Strecke für die Schüler der Mittelschule