Friedberger Allgemeine

Warum es beim Radweg hakt

Bürgermeis­ter Manfred Wolf sieht Probleme bei der Verwirklic­hung der Strecke zwischen Hörmannsbe­rg und Kissing. Sein Rieder Kollege hält aber an dem Projekt fest

- VON PHILIPP SCHRÖDERS

Kissing Das Projekt beschäftig­t die Gemeinden Ried und Kissing schon länger. Doch zurzeit sieht es nicht so aus, als ob der Geh- und Radweg zwischen Hörmannsbe­rg und Kissing demnächst verwirklic­ht werden würde. Das Problem: Der Gemeinde gehören nicht alle benötigten Grundstück­e. Auf Anfrage von Gemeindera­t Michael Eder teilte Kissings Bürgermeis­ter Manfred Wolf in der letzten Sitzung mit, dass die Verhandlun­gen mit dem Eigentümer bisher zu keinem Ergebnis geführt hätten.

Das Amt für Ländliche Entwicklun­g hat einen Zuschuss für den Ausbau in Aussicht gestellt. Wie Wolf sagte, muss dabei aber ein genauer Rahmen für die Förderung eingehalte­n werden. Der asphaltier­te Radweg muss eine Breite von 3,50 Meter haben, und daneben muss ein Randstreif­en von knapp einem Meter angelegt werden. „So wie es jetzt vorliegt, ist es wohl nicht möglich“, sagte Wolf im Gemeindera­t.

Die CSU im Kissinger Gemeindera­t setzt sich schon länger für das Projekt ein. Sprecher Franz-Xaver Sedlmeyr sagt auf Anfrage: „Wir werden da nicht aufgeben.“Er erklärt, dass viele Kinder aus Ried und Hörmannsbe­rg die Mittelschu­le in Kissing besuchen und mit dem Fahrrad kommen. Die Ortsverbin­dungsstraß­e von Hörmannsbe­rg nach Kissing hat allerdings einige Kuppen und Kurven. Für Radler ist sie nicht geeignet. Der künftige Weg soll nordwestli­ch von Hörmannsbe­rg von der Ortsstraße aus über einen bestehende­n Feldweg führen. Dieser ist zurzeit mit Kies ausgelegt. Teilweise geht es nur über Rasenfläch­e. Am Krautgarte­nweg ist die Verbindung zu Kissing.

Christine Teuber leitet die Mittelschu­le in der Gemeinde. Sie bestätigt, dass viele Schüler aus Hörmannsbe­rg und Ried die Einrichtun­g besuchen. „Für die Schüler wäre der Fahrradweg super“, sagt sie, denkt aber auch an die Lehrer. Einige radeln von Ried nach Kissing – zurzeit über die Ortsstraße. „Die sagen, dass das nicht ohne ist.“Bei einem gemeinsame­n Treffen hatten die Kissinger und Rieder CSU im vergangene­n Jahr ein mögliches Konzept vorgestell­t. Rieds Bürgermeis­ter Erwin Gerstlache­r (CSU) hält an dem Projekt fest. „Wir werden das weiter vorantreib­en“, sagt er. Auf Hörmannsbe­rger Seite seien alle erforderli­chen Grundstück­e in der Hand der Gemeinde. Auch Gerstlache­r betont, dass der Radweg wichtig für die Schüler sei. „Er wäre aber auch eine attraktive Verbindung, über die man das Naherholun­gsgebiet Weitmannse­e erreichen kann.“Der Ausbauplan sieht vor, auf einen speziellen Belag der Firma Nano-Sky zu setzen. Gerstlache­r verspricht sich davon weniger Aufwand bei der Pflege. Auch landwirtsc­haftliche Maschinen könnten den Weg nutzen.

Im Kissinger Gemeindera­t sprechen sich alle Fraktionen für den Ausbau aus. Die Grünen wollen aber nur einen befestigte­n Fahrradweg anlegen lassen. „Es geht uns nicht um die Verbesseru­ng des Zustandes hinsichtli­ch der landwirtsc­haftlichen Fahrzeuge“, sagt Sprecherin Katrin Müllegger-Steiger. Sie strebt einen möglichst geringen Flächenver­brauch an. „Wir hoffen sehr, vor allem im Sinne der Schülerinn­en und Schüler, dass es möglichst bald gelingt, den Grund für einen Radweg zu erwerben.“

SPD-Sprecher Ronald Kraus sagt, dass seine Fraktion ebenfalls weiter den Ausbau befürworte­t. „Aber wir wollen nicht, dass da für die Landwirtsc­haft ein autobahnäh­nlicher Ausbau stattfinde­t.“

Peter Wirtz von der Freien Wählergeme­inschaft weist daraufhin, dass im Haushalt Geld für den Ausbau bereitsteh­t. Bei den Tiefbaumaß­nahmen sind 100000 Euro eingeplant. „Wir sind weiterhin für den Radweg“, sagt Wirtz. Eine mögliche Alternativ­e bestehe darin, den Weg durch die Ottomühle zur AIC 12 hindurchzu­führen. An der Kreisstraß­e ist der Fahrradweg ausgebaut. „Das muss aber erst einmal untersucht und beraten werden.“

Eine sichere Strecke für die Schüler der Mittelschu­le

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Foto: Philipp Schröders Der geplante Radweg zwischen Hörmannsbe­rg und Kissing ist nicht so einfach zu verwirklic­hen, wie es sich viele wünschen.

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