Daimler wehrt sich gegen Vorwurf der Abgas Manipulation
Die Fahrzeuge der Stuttgarter werden nun genauer untersucht. Der Autobauer geht auf Konfrontationskurs
Stuttgart Nach den jüngsten AbgasManipulationsvorwürfen gegen Daimler greift das Kraftfahrtbundesamt (KBA) ein und nimmt Fahrzeuge des Stuttgarter Autobauers unter die Lupe. Die beim Bundesverkehrsministerium angesiedelte Untersuchungskommission zum Diesel-Skandal hatte sich am Donnerstag in Berlin mit Daimler-Entwicklungsvorstand Ola Källenius getroffen. Die Prüfung der Mercedes-Fahrzeuge ist eine Folge des Gesprächs, wie ein Sprecher des Ministeriums am Freitag sagte.
Daimler wehrt sich gegen den Vorwurf, die Abgasreinigung bei Dieselfahrzeugen mit illegalen Mitteln manipuliert zu haben. Seinen Standpunkt habe das Unternehmen bei dem Gespräch dargelegt, hieß es von Seiten des Ministeriums. Medienberichten zufolge könnten mehr als eine Million Daimler-Fahrzeuge mit einer Software programmiert worden sein, die Abgaswerte manipuliert. Grundlage der Medienberichte ist ein Durchsuchungsbeschluss, den das Amtsgericht Stuttgart im Mai im Zuge der Ermittlungen gegen Daimler-Mitarbeiter wegen Betrugs und strafbarer Werbung ausgestellt hatte.
Am Freitag stellte Daimler klar, dass man den Vorwurf illegaler Machenschaften von Seiten des KBA – sollte er kommen – nicht hinnehmen werde. Die Regulierung der Abgasreinigung sei eine technisch und rechtlich hochkomplexe Frage, teilte der Autobauer mit. „Auf Basis der uns vorliegenden Informationen würden wir gegen den Vorwurf einer illegalen Abschalteinrichtung durch das KBA mit allen rechtlichen Mitteln vorgehen.“Sowohl Daimler als auch das Ministerium wiesen auch die Darstellung zurück, bei dem Treffen mit der Kommission in Berlin sei dem Unternehmen mit einer Rückrufaktion gedroht worden.
Auch abseits von Daimler beschäftigte der Diesel-Skandal die Autowelt:
VW Die Deutsche See hat als erster Großkunde VW auf Schadensersatz in Millionenhöhe verklagt.Ein Richter des Landgerichts Braunschweig machte dem Fischverarbeiter wenig Hoffnung, in dem Verfahren erfolgreich zu sein.
Audi Der vor zwei Wochen im Zusammenhang mit der Diesel-Affäre verhaftete Audi-Manager sitzt weiterhin im Untersuchungsgefängnis. Die Münchner Oberstaatsanwältin Andrea Grape sagte am Freitag: „Er macht Angaben zum Tatvorwurf.“Audi-Vorstände seien weiterhin nicht unter den Beschuldigten, gegen die die Münchner Staatsanwaltschaft ermittle.