Wo Kirche auf Wirtshaus trifft
Die Wittelsbacher Spezialitätenwirte demonstrieren anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens Zusammengehörigkeit. Was ist ihr Erfolgsrezept?
Kühbach Mit großem Prunk feierten die Spezialitätenwirte des Wittelsbacher Landes den Gedenktag des heiligen Laurentius, Diakon und Märtyrer wie auch Schutzpatron der Köche. Dieses Jahr huldigten ihm die Wittelsbacher Spezialitätenwirte mit ihren Angehörigen mit Speis und Trank im Kühbacher Biergarten.
Höhepunkt des Abends war die Segnung und Weihe der Fahnen und Banner der Wirte des Wittelsbacher Landes durch Weihbischof Anton Losinger in der St.-Magnus-Kirche. Zu Beginn des Gottesdienstes waren die Wirte in ihren weißen Schürzen und Mützen samt Fahnen und Banner feierlich in das voll besetzte Gotteshaus eingezogen. Pfarrer Paul Mahl betonte, Kirche und Wirts- haus gehörten in Bayern zusammen. Der Kühbacher Musikverein untermalte die Feierlichkeiten.
Gekommen war viel Prominenz, unter anderem der Kühbacher Bürgermeister Hans Lotterschmid mit seinen Marktgemeinderäten, die Altlandräte Theo Körner und Christian Knauer sowie Landratstellvertreter Peter Feile. In seiner Festpredigt ging der Weihbischof auf die Fernsehserie „Dahoam is Dahoam“ein und erinnerte an Goethes Satz: „Warum denn in die Ferne schweifen, wenn doch das Gute liegt so nah...“In Bezug auf Wirtshäuser sagte er, gerade für die älteren verwitweten Menschen sei ein solcher Ort wichtig. Zum 20-jährigen Bestehen der Spezialitätenwirte waren diese mit Gaben am Altar erschienen. Anschließend weihte Weihbischof Losinger die Fahnen und Standarten der Wirte am Altarraum mit Weihrauch und Weihwasser.
Nach dem Gottesdienst stellte sich beim Brauereigelände ein großer Festzug auf, allen voran die Kühbacher Musikanten, die Wirte, weiß beschürzt, und viele Kühbacher, die mitmarschierten. Dann ging es unter den Klängen des Musikvereins zum eigens errichteten Festzelt im Kühbacher Biergarten, wo ein Wittelsbacher Ochs schon am Spieß hing. Im Nu war das Zelt rappelvoll, alles drängte nach innen, denn es gab nach kurzer Zeit einen kräftigen Regenschauer. Wie Baron Umberto von Beck-Peccoz, der Hauptsponsor der Spezialitätenwirte, sagte, schauten die Nachbarlandkreise mit Bewunderung auf das Wittelsbacher Land und sprach von einer Pionierleistung, die 20. Jubiläum feiere. Peter Feile betonte in seinem Grußwort: „Vom Landwirt zum Gastronom und direkt auf den Tisch, das ist die richtige Devise.“Nach der gemeinsam gesungenen Bayernhymne und dem bayerischen Defiliermarsch war es dann so weit: Der aus Schorn bei Pöttmes stammende Ochse, den die Metzgerei Ottillinger aus Pöttmes zubereitete, wurde unter den Festgästen und den Kühbachern verteilt.