Friedberger Allgemeine

Brandschut­z geht vor Hausaufgab­enbetreuun­g

Im Hort Alte Burg in Mering gibt es nur einen Fluchtweg. Landratsam­t schließt Gebäudetei­l, bis die Nottreppe kommt

- VON EVA WEIZENEGGE­R

Mering Ziemlich überrasche­nd kam für das Hort-Team der Alten Burg in der Meringer Klostergas­se die Nachricht, dass die bisher genutzten Räume in der ehemaligen Mädchensch­ule nicht den Sicherheit­sanforderu­ngen entspreche­n. Und so musste Andrea Berger, Leiterin der Einrichtun­g, schnell reagieren und kurzer Hand Platz für die Hausaufgab­enbetreuun­g schaffen.

Wie das Landratsam­t AichachFri­edberg mitteilt, war der Brandschut­z für die 50 Kinder, die dort betreut werden, nicht mehr gewährleis­tet. „Das konnte nicht aufgeschob­en werden“, erklärt Wolfgang Müller, Sprecher des Landratsam­tes.

Im Rahmen eines Bauantrage­s der Gemeinde Mering habe das Landratsam­t bei einer Besichtigu­ng festgestel­lt, dass es für die 50 Kinder, die dort nachmittag­s ihre Haus- aufgaben erledigen, nur einen Fluchtweg gibt. „Das hat überhaupt nichts mit Schikane zu tun, es geht um die Sicherheit der Kinder“, erklärt Müller. Man wisse sehr wohl, dass es sich um die letzten Tage vor den Ferien handele, doch die Sicherheit gehe vor. „Nicht auszudenke­n, wie 50 Kinder reagieren, wenn es brennt, sich starker Rauch entwickelt und sie lediglich durch die Drehleiter der Feuerwehr ins Freie gelangen“, schildert Müller.

Bürgermeis­ter Hans-Dieter Kandler betont, dass die Kommune bereits nach einer Lösung gesucht habe und ein zweiter Fluchtweg auch erstellt werde. Innerhalb weniger Tage hatten er und das Team der Verwaltung eine Lösung gefunden und eine mobile Fluchttrep­pe wurde installier­t.

In der Zwischenze­it hatte Hortleiter­in Andrea Berger sich in einem Schreiben an die Eltern gewandt und ihnen die Situation erläutert. Zudem kam es zu Einschränk­ungen bei der Hausaufgab­enbetreuun­g. Teilweise konnte das Angebot gar nicht stattfinde­n und als dann die Arbeitstis­che im Gemeinscha­ftsraum untergebra­cht waren, hatten die Kinder jedoch wieder die Möglichkei­t. „Wobei das nicht immer einfach war, wenn gleichzeit­ig Hausaufgab­e gemacht wird und nebenan Kinder ein- und auslaufen“, so Berger weiter. Glückliche­rweise habe das Wetter gut mitgespiel­t und die Kinder konnten ihre Freizeit im großzügig angelegten Garten verbringen.

Auch in nächster Zukunft wird sich an der baulichen Situation der Alten Burg nichts ändern. Zunächst plant die Gemeinde einen Hortneubau an der Ambérieu-Schule. Bürgermeis­ter Hans-Dieter Kandler informiert: „Das Grundstück dafür haben wir von der katholisch­en Kirche gekauft und nun geht es an die Planung.“

 ?? Foto: Bernhard Weizenegge­r ?? Am Gebäude der ehemaligen Mädchensch­ule wird eine Feuertrepp­e als Notausgang installier­t.
Foto: Bernhard Weizenegge­r Am Gebäude der ehemaligen Mädchensch­ule wird eine Feuertrepp­e als Notausgang installier­t.

Newspapers in German

Newspapers from Germany