Im Netz wächst der Umsatz
DVON ULI HAGEMEIER ie Internetplattformen, allen voran der Riese Amazon, haben schon weite Teile des Handels durchdrungen und riesige Umsätze von den stationären Läden abgezweigt. Beim Lebensmittelkauf im Netz waren die deutschen Kunden jedoch bislang noch zurückhaltend. Das wird sich ändern, deshalb experimentieren alle Großen, egal ob Rewe, Edeka, Kaufland oder Aldi, im Netz. Die Margen in der Branche sind seit jeher geringer als bei vielen anderen Händlern, der Wettbewerb ist hart. Wer vor diesem Hintergrund fünf oder zehn Prozent beim Umsatz verliert, kann in existenzielle Schwierigkeiten geraten. Deshalb sind die Lebensmittelhändler darauf erpicht, keine Anteile an die Internetplattformen zu verlieren.
Ist es dann sinnvoll, wenn ein im Konzert der Großen kleines Unternehmen wie Feneberg mit dem Riesen Amazon zusammenarbeitet? Ja. Die umtriebigen Allgäuer sehen das Internet als Chance. Starke regionale Lebensmittelketten sind sehr selten geworden auf dem deutschen Markt. Der Onlinehandel gibt Feneberg die Möglichkeit zu wachsen, ohne allein auf den teuren Wettbewerb um attraktive FilialStandorte setzen zu müssen. Und: Die Allgäuer können sich nun aus der Innensicht anschauen, wie das Internetgeschäft funktioniert. Das lernt man am besten von denen, die dieses harte Geschäft täglich perfektionieren. das Allgäuer Unternehmen leitet, schaut aber trotzdem voraus: „Der Lebensmitteleinzelhandel steht in den nächsten fünf Jahren vor einem Umbruch. Es wird Verschiebungen vom stationären Handel ins Internetgeschäft geben.“Er sieht darin eine Chance auf Wachstum für sein Unternehmen, „denn so erreichen wir Kunden, die neben hochwertigen Lebensmitteln ein digitales Einkaufserlebnis mit schneller Lieferung schätzen“. Für den neuen Shop erwartet er aber kein rasantes Wachstum: „Wir möchten das Stück für Stück aufbauen. Und wir möchten lernen, wie sich Lebensmittelkäufer im Internet verhalten.“