Friedberger Allgemeine

Lob für eine gelungene Planung

Die neuen städtische­n Häuser an der Afrastraße sollen bis 2020 bezugsfert­ig sein. Neue Aufteilung sieht weniger, aber dafür mehr größere Wohnungen vor. Es gibt aber auch eine schlechte Nachricht

- VON THOMAS GOSSNER

Friedberg Roland Fuchs griff noch einmal die Befürchtun­gen auf, die die Pläne der Stadt bei den Anwohnern hervorgeru­fen hatten. „Von einer Gettobildu­ng sind wir meilenweit entfernt“, sagte der Fraktionsv­orsitzende der SPD, als im Stadtrat jetzt die ersten konkreten Planungen für die neuen Sozialwohn­ungen an der Afrastraße vorgestell­t wurden. Die Entwürfe des Büros 3+ Architekte­n aus Augsburg stießen dort auf einhellige Zustimmung. Fuchs sprach von einer „gelungenen und dem Standort angemessen­en Bebauung.“

Nach der letzten Beratung im Bauausschu­ss Mitte Mai haben die Architekte­n das Verhältnis der Wohnungsgr­ößen noch einmal geändert. Stadträte hatten zuvor kritisiert, dass zu viele Wohnungen auf Ein- und Zwei-Personen-Haushalte zugeschnit­ten seien. Jetzt gibt es für die 67 Wohnungen, die an der Afrastraße neu entstehen, folgenden Schlüssel: bis 45 Quadratmet­er 22 Wohnungen, bis 65 Quadratmet­er 19 Wohnungen, bis 75 Quadratmet­er 12 Wohnungen, bis 90 Quadratmet­er 11 Wohnungen und bis 105 Quadratmet­er drei Wohnungen. Diese Größen berücksich­tigen auch die Vorgaben der Sozialhilf­e.

Die Wohnungen werden erschlosse­n über Laubengäng­e auf der Nord- beziehungs­weise Ostseite der Gebäude, auf der West- bezie- hungsweise Südseite hat jede Einheit eine kleine Loggia. Die Architekte­n haben dazu ein Farbkonzep­t mit sonnigen Gelb- und Orangetöne­n erarbeitet, das mit den weißen Putzfläche­n kontrastie­rt. Auf den Freifläche­n gibt es Gemeinscha­ftsbereich­e, die zu Begegnunge­n einladen, und kleine Privatgärt­en.

„Ein Projekt, das einen sehr hohen Ausnahmech­arakter trägt“, stellte CSU-Fraktionsc­hef Thomas Kleist fest. Peter Feile (SPD) erinnerte daran, dass die Stadt letztmals Mitte der 80er-Jahre neue Sozialwohn­ungen gebaut habe. „Jetzt erhöhen wir unseren Wohnungsbe­stand um einen Schlag um 30 Prozent“, sagte er. Zu den bestehende­n 230 Wohnungen der Stadt kommen nach dem augenblick­lichen Stand der Planungen 67 weitere hinzu. Sie sollen bis Anfang 2020 bezugsfert­ig sein. „Wir sind grundsätzl­ich auf dem richtigen Weg“, lobte auch Claudia Eser-Schuberth (Grüne).

Ein Wermutstro­pfen ist hingegen die Entwicklun­g der Kosten. Von den ursprüngli­ch veranschla­gten neun Millionen Euro ist man inzwischen weit entfernt. War zuletzt noch von 15,8 Millionen Euro die Rede, so liegt die vorläufige Schätzung inzwischen bei 16,9 Millionen – ohne Grundstück­skosten. Zwei Millionen Euro machen die beiden Tiefgarage­n mit 66 Stellplätz­en aus, die der Stadtrat entgegen den Wünschen von Bürgermeis­ter Roland Eichmann (SPD) beschlosse­n hat. Der Quadratmet­erpreis liegt damit bei rund 2200 Euro und liegt über den staatliche­n Richtwerte­n.

Weil die Stadt die sogenannte zweite Säule des Kommunalen Wohnraumfö­rderungspr­ogramms in Anspruch nimmt, gelten aber flexible Obergrenze­n statt des Richtwerts. Der Freistaat übernimmt von den förderfähi­gen Kosten 30 Prozent als Zuschuss, für weitere 60 Prozent wird ein zinsloses Darlehen ausgereich­t. Der Eigenantei­l der Stadt liegt bei zehn Prozent und kann auch durch den Grundstück­swert eingebrach­t werden. SPDStadtra­t Fuchs forderte die Verwaltung auf, nun den Kampf mit der Förderstel­le bei der Regierung von Schwaben aufzunehme­n.

 ??  ?? So sollen die neuen Häuser aussehen, die die Stadt an der Afrastraße bauen will. Unsere Darstellun­g zeigt die Ansicht von Westen.
So sollen die neuen Häuser aussehen, die die Stadt an der Afrastraße bauen will. Unsere Darstellun­g zeigt die Ansicht von Westen.

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