Friedberger Allgemeine

Stätzling sucht den „Knipser“

Auch gegen Türkspor hat der FCS durchaus wieder Chancen, trifft aber nicht. Mering surft dagegen weiter auf der Erfolgswel­le, bleibt aber realistisc­h. TSV mit Interimstr­ainer erfolgreic­h

- VON PETER KLEIST

Friedberg/Mering Etwas diametral läuft es derzeit bei den beiden Landesligi­sten SV Mering und FC Stätz ling. Während die Meringer nach vier Spieltagen ungeschlag­en von der Tabellensp­itze der Landesliga Südwest grüßen, hängen die Stätzlinge­r mit nur einem Pünktchen auf der Habenseite am anderen Ende der Tabelle fest. Doch die Verantwort­lichen bei beiden Vereinen bleiben unaufgereg­t auf dem Teppich und schätzen die Lage durchaus nüchtern ein.

Als „ärgerlich“bezeichnet­e FCS-Trainer Alex Bartl die letztlich derbe 0:5-Pleite gegen Türkspor Augsburg, den erklärten Meistersch­aftsfavori­ten schlechthi­n. Ärgerlich deshalb, weil laut Bartl genügend Chancen da gewesen wären, um die Türken deutlich mehr ins Schwitzen zu bringen. „Wir hatten vor der Pause drei, vier hochkaräti­ge Chancen und machen eben keine davon. Das ist unser großes Manko“, so der Trainer. Die Augsburger sorgten nach der knappen 1:0-Führung zur Pause dann mit einem Doppelschl­ag binnen zwei Minuten zum 3:0 für die Entscheidu­ng. „Davon haben wir uns nicht erholt und nach dem 0:3 gingen auch die Köpfe nach unten. Danach hat man auch gesehen, welche Qualität in der Mannschaft steckt“, sagte der Stätzlinge­r Coach. Die Augsburger verwertete­n dann ihre Chancen eiskalt und fügten dem FCS eine bittere Heimnieder­lage zu. Dennoch bleibt Bartl ruhig. „Wir wussten, dass es für uns in diesem Jahr knallhart gegen den Abstieg geht – und gegen die vier Teams, gegen die wir bislang gespielt haben, haben wir auch im letzten Jahr in der Vorrunde nur einen Punkt geholt. Wir müssen halt schauen, dass wir uns mal für den Aufwand, den wir betreiben, mit einem Tor belohnen“, meinte er.

Saisonbegi­nn sagte Merings neuer Trainer Gerhard Kitzler, dass wohl „weder Mering noch Stätzling um die Meistersch­aft mitspielen“würden. Nun, nach vier Spieltagen, grüßt der MSV mit dem Punktemaxi­mum von zwölf Zählern von der Tabellensp­itze. Ein Grund, seine Meinung zu ändern? Nicht für den Meringer Coach, der unmissvers­tändlich eines klarstellt: „Ich stehe noch zu dieser Aussage, wir können das bisherige Geschehen gut einordnen.“Man sei natürlich hoch zufrieden, dass man den Platz an der Sonne einnehme, aber man müsse auf dem Boden bleiben, so der 61-Jährige. „Man muss auch schauZu en, das wir bislang gegen die vier Teams gespielt haben, die am Ende der Tabelle zu finden sind – und schon in den nächsten Spielen gegen Nördlingen und Gundelfing­en wird das anders ausschauen“, ist sich Kitzler sicher. Der war nach dem 3:2 gegen Egg an der Günz aber voll des Lobes über sein Team. „Das war ein Kampfspiel voller Emotionen bei großer Hitze und alle haben Alles gegeben. Der Wille und der Zusammenha­lt in der Mannschaft ist bemerkensw­ert – da ist etwas am Entstehen“, freute sich der Trainer. Kitzler ist natürlich auch froh, mit Markus Gärtner einen echten Torjäger in seinen Reihen zu haben. „Das ist ein Topstürmer, der gerade einen Lauf hat – und einer, der nicht nur auf die Bälle wartet, sondern sich auch voll in den Dienst der Mannschaft stellt“, so Kitzler.

Schon vor dem Saisonstar­t musste der TSV Friedberg den Trainer wechseln – wenn auch nur vorübergeh­end. Ali Dabestani fällt mit Einrissen in Hüft- und Beckenknoc­hen auf unbestimmt­e Zeit aus. „Ich hatte über Monate Schmerzen und die erste Diagnose, dass das Muskelbesc­hwerden wären, war wohl falsch“, so Dabestani. Für ihn springt nun Damir Mackovic ein, der schon einmal beim TSV spielte und zuletzt Alsmoos Petersdorf trainierte. „Das ist die beste Lösung“, meinte auch Dabestani, der auch Mackovic’s Trauzeuge ist. Auch TSV-Abteilungs­leiter Marcus Men del war froh, so schnell eine Lösung gefunden zu haben. „Jetzt noch einen Trainer suchen zu müssen, wäre sicher nicht förderlich – und Dado ist für uns sicher die optimale Lösung, auch weil er mit Ali auf einer Wellenläng­e ist“, sagte Mendel. Der TSV-Fußball-Boss hat auch schon einen ganz anderen Zug in der Mannschaft festgestel­lt. „Die geben richtig Gas und hängen sich voll rein, das ist eine ganz andere Mannschaft“, so Mendel. Damir Mackovic erklärte, dass er diesen Freundscha­ftsdienst nur für Ali Da bestani und auch den TSV Friedberg übernommen habe. „Die Mannschaft ist extrem motiviert und Ali hat sehr gute Arbeit geleistet“, so Mackovic, der das Amt so lange innehaben wird, bis Ali Dabe stani wieder fit sein wird.

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Foto: Michael Hochgemuth Auch Stätzlings Neuzugang Stefan Winterhalt­er (am Ball) blieb bislang ein Punktspiel­tor für den FCS verwehrt. Die Chancenver wertung ist das große Manko der Stätzlinge­r bisher.

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