Friedberger Allgemeine

Einigung bei der Paartalhal­le in Sicht

Planungen können nun weitergehe­n. Einige Punkte sind in Kissing aber noch offen

- VON CHRISTINE SCHENK

Kissing Gespannt erwarteten die Gemeinderä­te in Kissing die Präsentati­on des Planungsst­andes hinsichtli­ch der energetisc­hen Sanierung der Paartalhal­le. Hierfür waren umfangreic­he Verhandlun­gen zwischen Architekt Herbert Bühler und den für die Sanierung beauftragt­en Architekte­n, dem Ehepaar Wossnig, nötig geworden. Doch nun scheint eine Einigung in Sicht.

Beleuchtun­gsexperte Jais informiert­e die Gemeinderä­te zunächst über das Thema „Beleuchtun­g“. Da es hier zum Konflikt mit Herbert Bühler gekommen war, musste zunächst der bereits gestellte Förderantr­ag zurückgezo­gen werden. Einigen will man sich jetzt auf einen „Gegenvorsc­hlag“von Herbert Bühler, der optisch der vorhandene­n Leuchte nahe komme und ebenfalls förderfähi­g sei. Die Kosten werden bei etwa 92 000 Euro liegen. Die Förderquot­e liege bei 52 Prozent. Wartungsko­sten gebe es keine.

Im Anschluss berichtete Birgit Wossnig über den Gesprächsv­erlauf bei den Verhandlun­gen mit Herbert Bühler, die sehr kollegial verlaufen seien: „Bei der Gemeindera­tssitzung am 16. März stand noch eine Klage im Raum und die bestehende­n Ausschreib­ungen wurden zurückgezo­gen, um Schadeners­atzforderu­ngen vorzubeuge­n. Heute kann ich Ihnen sagen, dass wir uns weitgehend einig sind.“So soll bei den Glasdächer­n die bestehende Optik erhalten werden. Da bei dieser Lösung das alte Glas ausgetausc­ht werden muss, erfolge die Montage aus witterungs­technische­n Gründen unter Einhau- des jeweiligen Bearbeitun­gsabschnit­tes. Die Gesamtkost­en sollen sich dadurch nicht erhöhen.

Beim Sonnen- und Blendschut­z wollen die Architekte­n Wärmebildu­ng durch eine Sonnenschu­tzverglasu­ng vermindern. Die außen liegende Markise muss nach 30 Jahren auf alle Fälle demontiert werden. Da ein nachträgli­cher Einbau eines Blendschut­zes unproblema­tisch sei, empfiehlt Peter Wossnig den lau- fenden Betrieb abzuwarten und gegebenenf­alls nachzurüst­en. Bei den Flachdäche­rn soll das Gefälle von zwei auf ein Prozent reduziert werden. Die bestehende Dämmung werde ausgetausc­ht.

Der einzige verblieben­e Streitpunk­t, so Birgit Wossnig, sei der Einbau von Notüberläu­fen und die Führung der Abflusslei­tungen im Gebäude. Diese müssten laut DINVorschr­ift direkt nach außen gesung führt werden. Diesbezügl­ich gebe es zwar auch eine anderslaut­ende Sachverstä­ndigen-Meinung, aber der Großteil der Experten schließe sich hier der Auslegung der Architekte­n Wossnig an. Die drei geplanten, nach außen führenden Abläufe sollten laut ihren Vorschläge­n nur nach Osten führen, damit es von außen nicht auffalle. Bürgermeis­ter Manfred Wolf pflichtete den Planern bei: „Ohne Notüberläu­fe ist das Ganze unmöglich. Denken wir an Starkregen oder Hagel, auch da muss die Sicherheit unserer Kinder gewährleis­tet sein.“Aber auch in diesem Streitpunk­t zeigten sich die Architekte­n optimistis­ch, bald eine Einigung erzielen zu können.

Schließlic­h wurde das Thema Akustik behandelt. Da eine Prüfung eine zu lange Nachhallze­it ergab, besteht auch hier Handlungsb­edarf. Auch da will sich das Ehepaar Wossnig auf den Vorschlag von Architekt Bühler einlassen, der hier dazu rät, die bestehende­n Seekieferp­latten weiterzuve­rwenden. Diese hätten zwar nach 30 Jahren Patina angesetzt, seien aber noch sehr gut erhalten. Man will nun nach der Demontage einer Platte ausprobier­en, diese mit einer CNC-Fräse zu lochen und anschließe­nd wieder einzubauen. Sollte dieses Vorhaben gelingen, hätte es mehrere Vorteile: Die Platten sind bereits passgenau, eine Wiederverw­endung wäre aus ökologisch­er Sicht zu bevorzugen und der einheitlic­he Look des ursprüngli­chen Architektu­rkonzeptes könnte erhalten werden.

Zum Schluss berichtete das Ehepaar Wossnig über ein großes Anliegen des Planers Bühler. Er wünsche sich die Demontage des Schildes mit der Aufschrift: „Paartalhal­le Kissing. Brauerei Kühbach“. Auch diesem Wunsch könne entsproche­n werden, so der Bürgermeis­ter. Man will nun einen neuen Schriftzug entwerfen lassen und diesen mit Bühler abstimmen. Manfred Wolfs Fazit: „Der Zug ist im Rollen. So können wir zuversicht­lich in die weitere Planung gehen.“Dies befürworte­te das Gremium einstimmig.

 ?? Archivfoto: Philipp Schröders ?? Für die Sanierung der Paartalhal­le zeichnet sich nun eine Lösung ab. Die Planung könnte demnach bald weitergehe­n, doch einige Punkte müssen die Verantwort­lichen noch klären.
Archivfoto: Philipp Schröders Für die Sanierung der Paartalhal­le zeichnet sich nun eine Lösung ab. Die Planung könnte demnach bald weitergehe­n, doch einige Punkte müssen die Verantwort­lichen noch klären.

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