Einigung bei der Paartalhalle in Sicht
Planungen können nun weitergehen. Einige Punkte sind in Kissing aber noch offen
Kissing Gespannt erwarteten die Gemeinderäte in Kissing die Präsentation des Planungsstandes hinsichtlich der energetischen Sanierung der Paartalhalle. Hierfür waren umfangreiche Verhandlungen zwischen Architekt Herbert Bühler und den für die Sanierung beauftragten Architekten, dem Ehepaar Wossnig, nötig geworden. Doch nun scheint eine Einigung in Sicht.
Beleuchtungsexperte Jais informierte die Gemeinderäte zunächst über das Thema „Beleuchtung“. Da es hier zum Konflikt mit Herbert Bühler gekommen war, musste zunächst der bereits gestellte Förderantrag zurückgezogen werden. Einigen will man sich jetzt auf einen „Gegenvorschlag“von Herbert Bühler, der optisch der vorhandenen Leuchte nahe komme und ebenfalls förderfähig sei. Die Kosten werden bei etwa 92 000 Euro liegen. Die Förderquote liege bei 52 Prozent. Wartungskosten gebe es keine.
Im Anschluss berichtete Birgit Wossnig über den Gesprächsverlauf bei den Verhandlungen mit Herbert Bühler, die sehr kollegial verlaufen seien: „Bei der Gemeinderatssitzung am 16. März stand noch eine Klage im Raum und die bestehenden Ausschreibungen wurden zurückgezogen, um Schadenersatzforderungen vorzubeugen. Heute kann ich Ihnen sagen, dass wir uns weitgehend einig sind.“So soll bei den Glasdächern die bestehende Optik erhalten werden. Da bei dieser Lösung das alte Glas ausgetauscht werden muss, erfolge die Montage aus witterungstechnischen Gründen unter Einhau- des jeweiligen Bearbeitungsabschnittes. Die Gesamtkosten sollen sich dadurch nicht erhöhen.
Beim Sonnen- und Blendschutz wollen die Architekten Wärmebildung durch eine Sonnenschutzverglasung vermindern. Die außen liegende Markise muss nach 30 Jahren auf alle Fälle demontiert werden. Da ein nachträglicher Einbau eines Blendschutzes unproblematisch sei, empfiehlt Peter Wossnig den lau- fenden Betrieb abzuwarten und gegebenenfalls nachzurüsten. Bei den Flachdächern soll das Gefälle von zwei auf ein Prozent reduziert werden. Die bestehende Dämmung werde ausgetauscht.
Der einzige verbliebene Streitpunkt, so Birgit Wossnig, sei der Einbau von Notüberläufen und die Führung der Abflussleitungen im Gebäude. Diese müssten laut DINVorschrift direkt nach außen gesung führt werden. Diesbezüglich gebe es zwar auch eine anderslautende Sachverständigen-Meinung, aber der Großteil der Experten schließe sich hier der Auslegung der Architekten Wossnig an. Die drei geplanten, nach außen führenden Abläufe sollten laut ihren Vorschlägen nur nach Osten führen, damit es von außen nicht auffalle. Bürgermeister Manfred Wolf pflichtete den Planern bei: „Ohne Notüberläufe ist das Ganze unmöglich. Denken wir an Starkregen oder Hagel, auch da muss die Sicherheit unserer Kinder gewährleistet sein.“Aber auch in diesem Streitpunkt zeigten sich die Architekten optimistisch, bald eine Einigung erzielen zu können.
Schließlich wurde das Thema Akustik behandelt. Da eine Prüfung eine zu lange Nachhallzeit ergab, besteht auch hier Handlungsbedarf. Auch da will sich das Ehepaar Wossnig auf den Vorschlag von Architekt Bühler einlassen, der hier dazu rät, die bestehenden Seekieferplatten weiterzuverwenden. Diese hätten zwar nach 30 Jahren Patina angesetzt, seien aber noch sehr gut erhalten. Man will nun nach der Demontage einer Platte ausprobieren, diese mit einer CNC-Fräse zu lochen und anschließend wieder einzubauen. Sollte dieses Vorhaben gelingen, hätte es mehrere Vorteile: Die Platten sind bereits passgenau, eine Wiederverwendung wäre aus ökologischer Sicht zu bevorzugen und der einheitliche Look des ursprünglichen Architekturkonzeptes könnte erhalten werden.
Zum Schluss berichtete das Ehepaar Wossnig über ein großes Anliegen des Planers Bühler. Er wünsche sich die Demontage des Schildes mit der Aufschrift: „Paartalhalle Kissing. Brauerei Kühbach“. Auch diesem Wunsch könne entsprochen werden, so der Bürgermeister. Man will nun einen neuen Schriftzug entwerfen lassen und diesen mit Bühler abstimmen. Manfred Wolfs Fazit: „Der Zug ist im Rollen. So können wir zuversichtlich in die weitere Planung gehen.“Dies befürwortete das Gremium einstimmig.