St. Afra feiert ein kleines Jubiläum
Im August jährt sich ein wichtiger päpstlicher Erlass. Deshalb wird die Wallfahrt am Montag besonders gestaltet
Friedberg Vor 840 Jahren, genau am 6. August 1177, bestätigte Papst Alexander III., dass die Kirche in Lechfelderdorf zum Benediktinerkloster St. Ulrich und Afra in Augsburg gehöre. Lechfelderdorf, so hieß die Siedlung, die damals dort zu finden war, wo heute der Friedberger Stadtteil St. Afra ist. Damit handelt es sich wohl um die hochrangigste urkundliche Bestätigung rund um die Kirche St. Afra im Felde. Dies ist für die Friedberger Stadtpfarrei Grund, die jährliche AfraWallfahrt am kommenden Montag diesem Jubiläum zu widmen.
Traditionell wird zu Beginn in der Stadtpfarrkirche St. Jakob die Lebensbeschreibung der heiligen Afra vorgetragen, bevor man sich gemeinsam auf den Weg zur Wallfahrtskirche macht. Zelebrant ist der neue Friedberger Stadtpfarrer Pater Steffen Brühl.
Über die frühchristliche Märtyrerin Afra ist nicht viel historisch gesichert. Aber eine ganze Reihe von Legenden ranken sich um ihr Leben. Sie soll am 7. August 304 auf dem Lechfeld hingerichtet worden sein, weil sie sich weigerte, den kaiserlichen Götzendienst zu vollziehen. Folgt man einer der Legenden, so war Afra die Tochter eines zyprischen Königs, die über Rom nach Augsburg fliehen musste. Dort, so sagt es die Legende weiter, habe sie ein Freudenhaus eröffnet. Eine Begegnung mit Bischof Narcissus bekehrte sie zum Christentum. Sie änderte ihr Leben und schloss das Etablissement, was den Unmut der Augsburger Männer hervorgerufen haben soll.
Sie wurde daraufhin als Christin der römischen Obrigkeit denunziert – es war die Zeit der schweren Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian. Afra weigerte sich, vor dem Richter Gaius dem Christusglauben abzuschwören, und so wurde sie zum Tod durch Verbrennen verurteilt. Der Ort ihres Martyriums blieb über die Jahrhunderte hinweg im Gedächtnis der Menschen, wie die Kirchbauten bezeugen.
Die bisherige Wegstrecke zur Afrakirche wurde geändert. Sie führt nun von der Stadtpfarrkirche St. Jakob durch das Zieglergässchen, Nussallee, Achstraße, altes Wasserwerk, Überquerung Afrastraße, am Bahndamm nördlich bis zum Chippenhamring, an diesem der Straße entlang auf dem Radweg bis zur Afrakirche.
Termin Die Wallfahrt, zu der der Wallfahrerverein Friedberg einlädt, beginnt am kommenden Montag, 7. August, um 17.45 Uhr in St. Jakob. Anschließend geht es in Prozession zu St. Afra im Felde, wo der Festgottesdienst um 19 Uhr beginnt. Ausklang ist im Brauereigasthof St. Afra.