Forschungsreise zu den Paarinseln
Ferienspaß Nachwuchsbiologen untersuchen die spannende Unterwasserwelt in Merching. Was sie entdeckt haben
Merching Die Wasserschuhe sind übergestreift, Lexika, Mikroskope, Becherlupen, Eimerchen, Kescher und sogar eine Profi-Unterwasserlupe liegen bereit. Die Hitze flirrt. Nur über dem Merchinger „Paardelta“spenden die Bäume ihren kühlen Schatten – beste Bedingungen für eine spannende Forschungsreise. 19 Nachwuchsforscher werden unter den erfahrenen Augen von Expeditionsleiterin Martina Flörchinger samt Assistenten einen kleinen Blick in die Unterwasserwelt des Lebensraums Bach werfen.
Letzte Checks der sorgfältig ausgewählten Ausrüstung folgen vor der Teambesprechung. Simon hebt prüfend sein Sieb gegen das Licht: „Kommen da Kaulquappen durch?“, fragt er aufgeregt. Biologin Martina Flörchinger schart die jungen Forscher um sich und schärft ihnen die wichtigsten Verhaltensregeln ein: „Forscher müssen ruhig sein, sonst erschrecken die Tiere.“Das leuchtet allen ein – ebenso, dass man mit der Natur und mit den anderen im Forschungsteam achtsam umgehen muss. In der Paar ist die Strömung an einigen Stellen deut- lich spürbar. Wo Bewegung im Wasser ist, ist besonders viel Sauerstoff angereichert. „Das mögen die Tiere – und deswegen dürfen wir sie auch nur kurz betrachten.“Der Sauerstoffgehalt ändert sich, wenn sich das Wasser erwärmt – und auch die Temperaturänderung kann für die Tiere lebensbedrohlich sein, erfahren die Kinder. „Deshalb werden wir sie intensiv beobachten und dann sofort wieder behutsam frei lassen. Kleine Tiere nehmen wir nur mit dem Pinsel auf“, verrät Martina Flörchinger.
Die Kinder nicken eifrig. „Und wir berühren sie nicht, das könnte sie verletzen“, unterstreicht Nachwuchsforscherin Felicitas. Eifrig platschen die Expeditionsteilnehmer in Kleingruppen in ihr spritziges Untersuchungsfeld. Constantin späht aufmerksam durch seine riesi- ge Profiunterwasserlupe, Lea schwenkt sachte ihren Kescher – doch Marisa jubelt als erste los: Das erste Beobachtungsobjekt ist eine Mühlkoppe – ein Fisch, der gar nicht so oft in der Paar vorkommt. „Ich hab sogar mal einen Fisch gerettet“, erzählt Simon eifrig, als andere Kinder Stichlinge entdecken. Einen interessanten Fund macht auch Lucia: Die Larve einer Eintagsfliege, wie Flörchinger den Kindern erklärt. Staunend bewundern die Kinder die imposante Schere einer Flusskrebszange, die eine Gruppe Jungen gefunden hat – ein besonders gutes Zeichen für die Wasserqualität, freut sich die Biologin. Nach vier Stunden Expedition sind die Forscher erschöpft, teilweise klitschnass, aber absolut glücklich: „Ja, Naturforscher sein, das wär schon was!“