Hier wird nicht nur geknipst
Seit 40 Jahren treffen sich die Foto- und Filmfreunde in Mering. Ihren Geburtstag feiern sie mit einer Sonderschau, für die sogar das Heimatmuseum wieder eröffnet
Mering Wie ein molekulares Gebilde wirkt die Makroaufnahme der Passionsblume, die sich ganz auf den Blütenstempel beschränkt. Sie besteht aus 32 Einzelfotos, die Wolfgang Hacker bei einem Besuch im Botanischen Garten mit seiner Kamera anfertigte. Wie er die Aufnahmen mittels einer Speicher-Software übereinander montiert, erklärt er gerne in der Ausstellung zum 40-jährigen Bestehen der Foto- und Filmfreunde Mering. Die Sonderschau wird am kommenden Freitag um 17 Uhr im Heimatmuseum eröffnet.
Dies freut besonders auch Joachim Pagel als Vorsitzender des Heimatvereins und Leiter des Heimatmuseums. „Gut anderthalb Jahre war das Museum wegen Statikproblemen in der Schlossmühle geschlossen.
Inzwischen wurde der Ausstellungsbereich durch eine tragende Konstruktion im Untergeschoss verstärkt und der Statiker hat die Räume wieder zur Begehung frei gegeben. Dafür sind wir der Marktgemeinde sehr dankbar.“Die Jubiläumsausstellung ist nur für kurze Zeit an den kommenden zwei Wochenenden geöffnet. Sie gibt mit rund 40 Exponaten einen guten Einblick in das Können der Hobbyfilmer und -fotografen.
Entstanden ist die Gruppe, die keine Vereinsbindung hat, aus fotound filmbegeisterten Mitgliedern des Meringer Alpenvereins, die sich Anfang der 1970er-Jahre regelmäßig zu Dia- und Diskussionsaben- in der damaligen Vereinshütte in der Friedenau trafen. Schon bald ging das Interesse über die Bergfotografie hinaus und es bildete sich eine eigene Fotogruppe außerhalb der Alpenvereinssektion.
Damals traf man sich noch unter dem Namen „Foto-, Film- und Videoamateure“. Gründer der Gruppe war der vor zwei Jahren verstorbene Manfred Kittel. „Wir bedauern, dass er unser 40-jähriges Jubiläum nicht mehr miterleben kann“, sagt Manfred Köhler als jetziger Leiter der Gruppe. „Er war über 20 Jahre an unserer Spitze und die treibende Kraft, wenn es um die Realisierung von Projekten ging.“
Ende der 1990-er Jahre folgte als
„Wir bedauern, dass er unser 40 jähriges Jubiläum nicht mehr miterleben kann.“Manfred Köhler
Leiterin Karin Neumann, die dann aus beruflichen Gründen den Wohnort wechseln musste. Seit 2002 organisiert Manfred Köhler die monatlichen Treffen und Aktivitäten. „Leider fehlt auch bei uns, wie in vielen Vereinen, der Nachwuchs“, bedauert Köhler. „Geknipst wird viel, aber für die intensivere und anspruchsvollere Auseinandersetzung mit dem Thema Fotografie scheint in unserem hektischen Alltag die Zeit und die Ruhe zu fehlen“, bedauert er.
Vielleicht bringt die Jubiläumsausstellung mit ihrem Querschnitt durch die verschiedensten Bereiche der Foto- und Filmtechnik dem ein oder anderen Betrachter das fasziden nierende Hobby näher. „Jeder kann kommen und mitmachen“, so lädt Manfred Köhler ein. „Wir wollen nicht elitär sein, sondern kooperativ innerhalb unserer Gruppe und nach außen. Im Vordergrund steht unser gemeinsames Hobby: Das Filmen bzw. Fotografieren.“
Seit der Gründung der Fotogemeinschaft fanden über 400 Fototreffen statt. Neben Fotoausstellungen werden auch Lichtbildervorträge und Exkursionen durchgeführt. Rund 15 Jahre lang gestalteten die Foto- und Filmfreunde auch einen Heimatkalender mit Motiven aus dem südlichen Landkreis. Die FotoTreffen finden mit Ausnahme von August und Dezember an jedem dritten Freitag im Monat jeweils um 20 Uhr im Meringer AWO-Heim in der Bahnhofstrasse 17 statt. O Öffnungszeiten Die Jubiläumsaus stellung ist am kommenden Samstag,
30. September, von 14 bis 18 Uhr und am Marktsonntag, 1. Oktober, von 10 bis 18 Uhr sowie am darauffolgenden Wochenende noch einmal am 7. und
8. Oktober jeweils zur selben Uhrzeit im Meringer Heimatmuseum zu sehen. An allen Öffnungstagen ist zusätzlich zu dieser Sonderschau auch der Besuch in der ständigen Ausstellung im Heimatmuseum möglich. Dieses ist ab sofort wieder an jedem ersten Sonntag im Monat sowie an den Marktsonntagen geöffnet.