Auch in Schmiechen Debatte über Kreisstraßen
Bürgermeister Josef Wecker stellt sich auf schwierige Verhandlungen mit Grundstückseigentümern ein
Schmiechen Um die Kreisstraße zwischen Mering und Unterbergen (AIC 12) sicherer zu gestalten, gibt es konkrete Ausbaupläne. Diese wurden bei einer Sitzung den Gemeinderäten von Merching und Schmiechen vorgestellt (wir berichteten). Um die Planungen weiter vorantreiben zu können, ist nun die Zustimmung der Gemeinderäte erforderlich. Schmiechens Bürgermeister Josef Wecker schätzte das Vorhaben, das eine Verbreiterung der Straße sowie den Bau eines Gehund Radwegs vorsieht, grundsätzlich positiv ein.
Eine Herausforderung sei aber die Verhandlung mit den Grundstückseigentümern, da so ziemlich jedes anliegende Grundstück betroffen sei. Die Westseite habe man dabei „recht gut im Griff“, so Wecker, für die Ostseite stünden noch Gespräche an. Insgesamt seien die benötigten Flächen meist nur jeweils zwischen 100 und 300 Quadratmeter groß, ein Anlieger sei aber mit etwa 3000 Quadratmetern betroffen. Um den Landwirten die Zufahrt zu ihren Flächen zu erleichtern, schlug Josef Gailer vor, den neuen Radweg auch als Anwandweg zu nutzen. Zudem wurde diskutiert, ob im Zuge des Ausbaus auch gleich der Verkehr vor Unterbergen durch eine Verschwenkung ausgebremst werden soll. In der Mitte der Fahrbahn könnte eine Verkehrsinsel platziert werden – soweit die Theorie. Laut Wecker hält das Planungsbüro eine solche Maßnahme im Hinblick auf den Lkw-Verkehr nicht für sinnvoll. Deshalb schlug der Bürgermeister vor, ein Baumtor zu pflanzen, das die Ortseinfahrt optisch einengt.
Auch Wolfgang Schuster gab zu bedenken, dass eine Verschwenkung nicht unbedingt den gewünschten Erfolg bringe. Arnold Schäffler und Josef Gailer sahen darin eine gute Chance, den Verkehr vor Unterbergen zu verlangsamen und regten an, das Büro mit einer ersten Planung zu beauftragen und die Kosten abschätzen zu lassen. „Wir sollten jetzt Druck machen und es zumindest versuchen“, betonte Alfons Sedlmair.
Insgesamt muss die Gemeinde für jeweils 50 Prozent der Kosten für den Grunderwerb und für die Herstellung des Radwegs auf Unterbergener Flur aufkommen. Ersten Schätzungen zufolge beläuft sich der Schmiechener Anteil am Ausbau auf etwa 70 000 Euro. Die Mittel dafür werden in den Haushalten 2018 und 2019 eingeplant. Doch soll der Straßenausbau am Ortsschild Unterbergen nicht haltmachen, denn auch innerhalb der Gemeinde sind Maßnahmen dringend nötig – allein schon durch teilweise fehlende oder zu schmale Gehwege.
Deshalb habe die Kreisstraßenverwaltung bereits signalisiert, dass die Ortsdurchfahrt ebenfalls in den nächsten fünf bis sieben Jahren ausgebaut werden könnte. Den Antrag auf Aufnahme in das Straßenbauprogramm hat Bürgermeister Wecker bereits gestellt, der Gemeinderat hat dies einstimmig bestätigt.
● Kreisstraße AIC 17 Der Ausbau der Kreisstraße AIC17 in Schmiechen ist beschlossene Sache und soll zweigeteilt durchgeführt werden. Die Arbeiten für den ersten Abschnitt könnten schon im kommenden Frühjahr beginnen. Dadurch ist die Gemeinde nun aber gezwungen, auch die neue Beleuchtung entlang der Kreisstraße in zwei Abrechnungsabschnitte zu teilen. Einige Gemeinderäte befürchteten, die Bürger könnten dadurch ungleich an den Kosten beteiligt werden. Martin Sumperl betonte, dass es wichtig sei, die Anwohner zu informieren. Wecker will die Berechnung dem Gemeinderat vorab vorlegen, die Maßnahmen dann in der Bürgerversammlung und in einer eigenen Anliegerversammlung erläutern.
● Kiesabbau Zu guter Letzt kam auch der Kiesabbau nördlich von Unterbergen erneut auf die Tagesordnung. Das Konzept dafür wurde dem Gremium bereits vorgestellt, nun musste geklärt werden, ob sich auch die Gemeinde mit ihrem Grundstück beteiligen will. Wichtige Voraussetzungen seien eine möglichst geringe Belastung für die Bürger in Unterbergen sowie eine Festlegung der Rahmenbedingungen wie Abbaudauer, Schaffung eines Biotops und Haftungsfragen. Dafür müsse ein Vertrag zwischen allen Beteiligten ausgearbeitet werden, die dann eine Gesellschaft bilden. Der Gemeinderat sprach sich grundsätzlich für eine Beteiligung aus, im nächsten Schritt muss dann die Genehmigung für den Abbau mit Rekultivierung eingeholt werden.