Kickern wie ein Meister
Achraf kickert regelmäßig in einem Jugendclub. Bald steht das erste Turnier an. Wichtige Tipps bekommt er dafür von einem echten Weltmeister. Wir haben sie beim Training getroffen
Bernd kennt diesen Witz:
Ein Mann kommt zum Arzt, da er von Durchfall geplagt wird. Der Arzt verschreibt ihm verse hentlich ein Beruhigungsmit tel. Nach einer Woche kommt der Patient wieder und der Arzt fragt ihn: „Was machen Ihre Beschwerden?“Sagt der Pa tient: „Den Durchfall habe ich noch, aber ich rege mich nicht mehr darüber auf.“ Achraf steht am Kickertisch und bewegt die weißen Figuren. Gerade will er den Ball ins Tor schießen. Doch dann unterbricht ihn sein Trainer. Er legt den kleinen Ball neben einen der Stürmer, zieht ihn zur Seite und schießt den Ball ins Tor.
„Wichtig ist, möglichst lange den Kontakt zwischen Figur und Ball zu halten“, sagt Thomas Haas. Er zeigt Kindern und Jugendlichen in einem Jugendzentrum in Berlin, wie man Tischfußball spielt.
Viele Leute stehen in ihrer Freizeit gerne an Kickertischen. Sie drehen wild an den Stangen und versuchen, mit den Figuren Tore zu schießen. Es gibt aber auch richtige Profis im Kickern. Sie spielen in Vereinen um Punkte in der Meisterschaft. Thomas Haas ist aktueller Weltmeister im Kickern. „Mit einem wilden Spiel, wie es viele in der Freizeit machen, ist das Maximum schnell erreicht“, sagt er. Das heißt: Man kann sich nicht mehr so leicht verbessern. Stattdessen sei es wichtig, einen Plan zu haben und überlegt zu spielen. Das versucht er, Achraf und den anderen beizubringen. Auch wenn der Spaß natürlich am wichtigsten ist.
Im Training lernt Achraf, den Ball zu kontrollieren. Er schiebt ihn immer wieder von einer Figur zur anderen, ohne zu schießen. „Der Ball soll meinem Spiel folgen. Das ist der erste Schritt“, erklärt der Trainer. Achraf ist gerne beim Training. „Ich habe erst mit Freunden gespielt, hatte Spaß und wurde immer besser. Dann habe ich hier angefangen zu spielen“, sagt er. Nachmittags spielt er mit Freunden auch richtigen Fußball auf dem Feld.
Nun trainiert Achraf Schüsse. Einen Super-Schuss beschreibt Thomas Haas als „extrem genau, extrem schnell und ansatzlos“. „Der Gegner soll nicht merken, wann ich zum Schuss ansetze. So kann der Torwart nicht mehr reagieren.“Achraf spielt bald sein erstes Turnier und will noch viel lernen. Zu Hause hat er auch einen Kickertisch. Dort übt er mit seinem Vater. (dpa)