Friedberger Allgemeine

Ausgaben für Asyl sinken

Geringere Kosten für die Unterbring­ung in den dezentrale­n Unterkünft­en und Auszahlung­en für Asylbewerb­er im Jahr 2018 durch den Landkreis. Das hat mehrere Gründe

- VON CHRISTIAN LICHTENSTE­RN

Der Kreis rechnet damit, dass er 2018 5,9 Millionen Euro für Asylbewerb­er ausgeben muss. Das ist in etwa die Hälfte des Ansatzes für das laufende Jahr.

Aichach Friedberg Der Kreis rechnet damit, dass er 2018 rund 5,9 Millionen Euro für die im Wittelsbac­her Land lebenden Asylbewerb­er ausgeben muss. Das ist in etwa die Hälfte des Ansatzes für das laufende Jahr (11,9 Millionen Euro). Dabei geht es um die Kosten für die Unterbring­ung in den dezentrale­n (also vor allem den kleineren) Unterkünft­en und die Auszahlung­en nach dem Asylbewerb­erleistung­sgesetz. Der Kreis bekommt diese Ausgaben aber komplett vom Bund erstattet.

Simone Losinger, Leiterin des Ausländera­mtes, stellte die aktuel- Zahlen in einer Haushaltss­itzung von Kreis- und Sozialauss­chuss vor. Der Rückgang hat zwei Gründe: Zum einen ist die Zahl der neu ankommende­n Asylbewerb­er deutlich gesunken, zum anderen fallen anerkannte Flüchtling­e nicht mehr unter dieses Leistungsg­esetz. Aktuell leben in den 65 dezentrale­n Unterkünft­en des Landkreise­s 794 Personen. 303 davon sind sogenannte Fehlbelege­r, also bereits anerkannte Asylbewerb­er, die noch keine Wohnung gefunden haben. In den vier vom Bezirk betriebene­n Sammelunte­rkünften im Kreis sind 188 Menschen, darunter 86 Fehlbelege­r. Insgesamt sind es also rund 600 Flücht- linge, die unter das Asylbewerb­erleistung­sgesetz fallen. Bestehende Mietverträ­ge für Unterkünft­e werden vom Kreis nicht mehr verlängert und wenn möglich aufgelöst. Zum Vergleich: Im November 2013 lebten 220 Asylbewerb­er im Kreis, ein Jahr später waren es 485, im Oktober 2015 rund 1300. Höchststan­d war im Frühjahr 2016 mit 1650.

Bei den Sozialhilf­eausgaben und den Leistungen nach Hartz IV (früher Arbeitslos­enhilfe) geht der Landkreis dagegen von einer Steigerung der Ausgaben aus. Auch das hängt mit der Entwicklun­g der Flüchtling­sfrage zusammen. In der Rechnung stecken mehrere Unbelen kannte: Anerkannte Asylbewerb­er ohne Job könnten im nächsten Jahr solche Leistungen beziehen. Der Familienna­chzug ist unklar. Dass die Nettoausga­ben des Kreises bei Hartz IV für 2018 mit rund drei Millionen im Vergleich zu 2017 um fast 1,5 Millionen Euro niedriger geschätzt werden liegt daran, dass der Bund die Erstattung für die durch Flucht und Migration entstanden­en Mehrkosten erhöht hat. Im Jahr zuvor wurde noch eine deutliche Steigerung um 860000 Euro kalkuliert. Nicht zuletzt wegen dieser Entwicklun­g sprach Landrat Klaus Metzger von einem „relativ entspannte­n Sozialhaus­halt“.

 ?? Symbolfoto: Alexander Kaya ?? Der Landkreis rechnet im kommenden Jahr mit geringeren Ausgaben für die im Wittelsbac­her Land lebenden Asylbewerb­er.
Symbolfoto: Alexander Kaya Der Landkreis rechnet im kommenden Jahr mit geringeren Ausgaben für die im Wittelsbac­her Land lebenden Asylbewerb­er.

Newspapers in German

Newspapers from Germany