Ein Schicksal, das für Millionen steht
Krieger- und Soldatenverein erinnert an erstes Opfer des Zweiten Weltkriegs aus Derching
Derching Auf ungewöhnliche Weise beging der Krieger- und Veteranenverein Derching seine Jahreshauptversammlung. Schriftführer Leonhard Knauer zeigte einen Dokumentarfilm über den Zweiten Weltkrieg, der als größter und verheerendster Konflikt der Menschheitsgeschichte gilt. Weltweit mussten 55 bis 60 Millionen Soldaten und Zivilisten ihr Leben lassen. Fast werde heute vergessen, dass sich hinter diesen nüchternen Zahlen millionenfach Einzelschicksale abspielten und ihr blutiges Ende nahmen, so Knauer. Herausgelöst aus dieser Anonymität, hat der Derchinger Heimatkundeverein die Dokumentargeschichte des ersten Derchinger Gefallenen des Zweiten Weltkriegs verfasst.
Vitus Knauer wurde nach seiner Dienstverpflichtung beim Reichsarbeitsdienst zur Ableistung der Wehrpflicht einberufen. 1939 wurde seine Einheit sofort zum Polenfeldzug abgeordnet. Nach seiner Versetzung an die Westfront war er als Signaltrompeter beim Vormarsch in Frankreich bis zur Loire beteiligt. Schon kurz nach seiner Kriegshochzeit 1941 musste er an die Ostfront, wo er östlich von Minsk in Weißrussland fiel. Zwei Monate später wurde sein Töchterchen geboren.
Willi Lechner ließ die Trompete seines Großonkels instand setzen und sein Sohn Johannes Lechner ließ nun erstmals das Instrument zum ehrenden Gedenken an die Kriegstoten und als Mahnung zum Erhalt des Friedens erklingen.
Auf der Tagesordnung der Jahreshauptversammlung des Kriegerund Soldatenvereins standen auch Neuwahlen. Einstimmig gewählt wurden Vorsitzender Gottfried Meitinger, Stellvertreter Markus Zimmerle, Kassier Hans Mahl und Schriftführer Leonhard Knauer. Die Fahnenabordnung aus Franz Kuhn, Rupert Knauer und Philipp Meitinger wurden ebenso wie die Ehrensalutkameraden Gottfried Meitinger, Leonhard Knauer und Markus Zimmerle einstimmig bestimmt. Als Kassenprüfer werden Willi Lechner und Hubert Paulus in den kommenden fünf Jahren fungieren.