Dialog ist der Schlüssel
Die meisten Arbeitgeber sind flexibel, wenn es darum geht, sich den Wünschen der Mitarbeiter anzupassen. Die Arbeitszeit von fünf auf vier Tage zu reduzieren, ist in vielen Betrieben kein Problem. Auch dafür, dass Angestellte weniger arbeiten möchten, um ein Elternteil oder ein Kind zu betreuen, haben viele Firmen Verständnis. Denn Arbeitgeber wissen, wie wichtig vor allem jüngeren Arbeitnehmern flexible Arbeitszeiten sind. Und das Entgegenkommen wirkt sich bei der Suche nach Fachkräften positiv aus.
Doch bislang ist es Glückssache, ob der Arbeitgeber dem Beschäftigten entgegenkommt oder nicht. Es gibt Fälle, in denen junge Eltern – meist Mütter – gerne weniger arbeiten würden, aber nicht können. Die Personalplanung des Unternehmens spricht dagegen. Lässt sich die Kinderbetreuung nicht anders organisieren, bleibt ihnen nur die Kündigung.
Hätten sie das Recht, ihre Arbeitszeit zu reduzieren, wann es für sie am besten ist, wäre für viele Angestellte manches leichter. Und dem Unternehmen bliebe eine Fachkraft erhalten.
Ein Grundproblem bliebe aber bestehen: Wieder würde sich eine Seite mit ihrem Anspruch durchsetzen. Nur diesmal wäre es der Angestellte. Während in der jetzigen Lage die Vereinbarkeit von Familie und Beruf leidet, wären es dann die Betriebe. Sie könnten nicht mehr verlässlich planen. Der Schlüssel zur Zufriedenheit auf beiden Seiten liegt nicht in Rechtsansprüchen, sondern im Dialog.