230 Stunden Olympia im TV
ARD und ZDF stellen ihre Pläne für die Winterspiele vor. Wer live zuschauen möchte, muss früh aufstehen
Berlin ARD und ZDF zeigen rund 230 Stunden live von den Olympischen Winterspielen (9. bis 25. Februar) im südkoreanischen Pyeongchang. Nach den langen Verhandlungen um die Übertragungsrechte mit dem US-Konzern Discovery sei es gelungen, in relativ kurzer Zeit die Berichterstattung auf die Beine zu stellen, sagte ZDF-Chefredakteur Peter Frey. ARD und ZDF senden im täglichen Wechsel. Die Übertragungen ab 1 Uhr bis in den späten Nachmittag sollen nicht allein aus Pyeongchang kommen. Aus Kostengründen und angesichts des knappen Vorlaufs richten die Sender beim MDR in Leipzig ein Sendezentrum ein. Von dort aus sollen die Sendungen eingespielt und die Streaming-Kanäle bedient werden.
Die Zeitverschiebung von Südkorea nach Deutschland beträgt acht Stunden. Für die deutschen Fernsehzuschauer heißt das: früh aufstehen, wer live am Bildschirm dabei sein möchte. Denn die meisten Wettbewerbe finden deutscher Zeit in der Nacht und am Vormittag statt. Beispiel: Der Frauen-Langlauf über 7,5 Kilometer am Samstag, 10. Februar, dem ersten Wettkampftag, beginnt um 8.15 Uhr MEZ, 16.15 Uhr Ortszeit.
Drei Sportarten – Snowboard, Shorttrack und Eiskunstlauf – werden live nur beim Discovery-Sender Eurosport zu sehen sein. Beim Eishockey zeigen die Öffentlich-Rechtlichen lediglich die deutschen Begegnungen sowie das Finale live. Die ARD setzt als Experten unter anderem auf die Olympiasiegerinnen Katarina Witt (Eiskunstlauf), Kati Wilhelm (Biathlon) und Maria Höfl-Riesch (Ski alpin). Für das
ZDF arbeiten Toni Innauer (Skispringen), Sven Fischer (Biathlon) und Marco Büchel (Ski alpin).
Insgesamt sind 350 Mitarbeiter für beide Sender unterwegs, etwa ein Drittel weniger als bei den Spielen in Rio 2016. Erstmals teilen sich
ARD und ZDF die Olympia-Berichterstattung mit einem Privatsender. Auch der Spartenkanal Eurosport, der zum Rechteinhaber Discovery gehört, sendet aus Südkorea live. Das US-Medienunternehmen hatte sich zuvor die europäischen TV-Rechte für die vier Olympischen Spiele bis 2024 für 1,3 Milliarden Euro gesichert.