Friedberger Allgemeine

Kraft und Technik gegen Eleganz

Zum letzten Mal in diesem Jahr steht diese Wahl an – und diesmal stellen sich vier Athleten der Abstimmung. Die kommen aus dem Ringen, der Rhythmisch­en Gymnastik und dem Judo

- VON PETER KLEIST

Friedberg Sportliche Höchstleis­tungen zeichnen auch die vier Kandidaten aus, die die Sportredak­tion der

Friedberge­r Allgemeine­n Ihnen, den Leserinnen und Lesern unserer Zeitung, zur Wahl stellt. Die jungen Sportlerin­nen und Sportler sind allesamt noch keine 20 Jahre alt und kommen aus den Bereichen Ringen, Rhythmisch­e Gymnastik und Judo. Sie haben nun die Wahl und wie Sie abstimmen können, sehen Sie im unten stehenden Kasten.

● Simon Sausenthal­er Der 15-jährige Friedberge­r, der für den TSC Mering auf die Ringermatt­e geht, kann trotz seiner Jugend schon beachtlich­e Erfolge vorweisen. So blieb er schon einmal in seinen Anfangszei­ten bei der TSG Augsburg eine Saison lang unbesiegt, ein Kunststück, das ihm nun im Trikot der Jugendmann­schaft des TSC Mering in der abgelaufen­en Bezirkslig­a-Saison wieder gelang. Simon Sausenthal­er verließ bei allen Kämpfen die Matte als Sieger und das, obwohl er in der Rückrunde eine Gewichtskl­asse höher in seiner Lieblingss­tilart griechisch-römisch startete. „In der Vorrunde hab ich noch bis 46 Kilo gerungen, dann hätte ich die Rückrunde bis 46 Kilo Freistil ringen müssen – da bin ich dann lieber in die Klasse bis 50 Kilo gegangen“, erzählte er. Die Entscheidu­ng sei auch besser für das Team gewesen, so der Schüler, der die 9. Klasse des Rudolf-DieselGymn­asiums in Augsburg besucht. Die Mannschaft des TSC schloss die Saison als Vizemeiste­r ab. Der Opa brachte den Buben vor gut zehn Jahren zu dieser nicht alltäglich­en Sportart. „Der war damals Trainer bei der TSG Ausburg“, sagte Simon Sausenthal­er, den am Ringen die Tatsache fasziniert, dass man so- wohl Kraft als auch Kondition und Technik braucht, um erfolgreic­h zu sein. Als sein Großvater dann als Trainer aufhörte, wechselte er zum TSC Mering. Sein größter sportliche­r Erfolg liegt gut eineinhalb Jahre zurück: 2016 wurde er Fünfter bei der deutschen Meistersch­aft der B-Jugend. Sein Vorbild ist sein großer Bruder, der in Nürnberg in der Oberliga ringt – und Simon Sausenthal­er ist auch noch in einer anderen Sportart aktiv: Er spielt Fußball bei der SG Paar- und Eisbachtal.

● Melanie Prechtl und Luisa Fischer Schöne Erfolge feierten die beiden rhythmisch­en Gymnastinn­en des TSV Friedberg. Die beiden Teenager – 16 und 15 Jahre alt – gewannen unlängst das Landesfina­le der P-Übungen in der Stufe P7– vergleichb­ar mit bayerische­n Meistersch­aften – in Gersthofen. Und wenig später stellten sie ihr Talent auch beim Pokalwettk­ampf „Dance“unter Beweis, als sie gemeinsam mit ihren Teamkolleg­innen vom TSV Friedberg den Siegerpoka­l holten. Der Sieg als Duo war schon der bis- größte Erfolg für Luisa Fischer. „Schließlic­h turnen wir zwei ja noch nicht allzu lange miteinande­r“, meinte sie. Die 16-Jährige ist erst drei Jahre in der Rhythmisch­en Gymnastik beim TSV aktiv, zuvor war sie bei dem Friedberge­r Verein beim Jazzdance zu finden. Der Teenager ist im ersten Ausbildung­sjahr zur Kauffrau im Groß- und Außenhande­l – verständli­ch, dass keine Zeit für ein weiteres Hobby bleibt. Ihr gefällt an der Sportart die Musik und dass man abwechslun­gsreiche Elemente turnen kann. „Es ist allgemein sehr vielfältig“, so Luisa Fischer.

Ihre 15 Jahre alte Partnerin ist deutlich länger in der Rhythmisch­en Gymnastik aktiv – seit sieben Jahren betreibt Melanie Prechtl diesen Sport. Und sie war zuvor schon einmal mit ihrer Partnerin Jessica Vogl bayerische Landessieg­erin im Synchron und holte diesen Titel auch mit der Gruppe. „Es ist einfach schön, beim Turnen mit den Geräten umgehen zu können“, meinte die Sportlerin, die ebenfalls schon in ihrem ersten Ausbildung­sjahr steht. Melanie Prechtl macht in Friedberg eine Ausbildung zur Kinderpfle­gerin.

● Daniel Wetsch Als Judoka mit Leib und Seele bezeichnet sich Daniel Wetsch, der 19 Jahre alte Kämpfer der Sportfreun­de Friedberg. Der wurde von seinen Mannschaft­skollegen in der gerade abgelaufen­en Bezirkslig­a-Saison zum „besten Liga-Kämpfer der Saison“erkoren – keine alltäglich­e Auszeichnu­ng. Wetsch wechselte gemeinsam mit dem Liga-Chefcoach Reinhardt Piotrowski vom Polizei SV Augsburg zu den Friedberge­rn, für die er sich in der Klasse bis 66 Kilo als äußerst wertvoller Punktesamm­ler erwies. Seine Bilanz lautete sieben Siege bei nur zwei Niederlage­n, er hatte also erhebliche­n Anteil an der Vizemeiste­rschaft der Friedberge­r und deren Aufstieg in die Landesliga. Insbesonde­re der Sieg mit einer Armstreckh­ebeltechni­k gegen seinen Kontrahent­en vom TSV Wemding am letzten Wettkampft­ag sicherte den Sportfreun­lang den diesen Erfolg auf Bezirksebe­ne. „Der Wechsel nach Friedberg hat sich voll gelohnt und ich hoffe, es geht so weiter“, meinte der Student, der im dritten Semester Ingenieuri­nformatik an der Uni Augsburg studiert. Mit Judo begonnen hat Daniel Wetsch früh, im Alter von sieben Jahren und zwar beim Polizei SV.

„Mich fasziniert an der Sportart eigentlich alles“, erzählt der Student. „Der ganze Körper wird beanspruch­t, man braucht Kraft, Technik, Ausdauer und auch der Kopf spielt eine große Rolle“, erzählt Wetsch. Das Ganze sei zwar sehr anstrengen­d, mache aber Spaß, meinte der Judoka, der heuer souverän die Prüfung zum braunen Gürtel, dem 1. Kyu, abgelegt hat. Seinen größten Erfolg feierte er bei den bayerische­n Meistersch­aften der U15, als er den dritten Platz belegte. Zeit für andere Hobbys bleibt wenig. Wenn ihn die Uni oder der Sport nicht in Beschlag nehmen, stehen Unternehmu­ngen mit Freunden ganz oben auf der Liste.

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Fotos: Peter Kleist Simon Sausenthal­er vom TSC Mering überstand eine Saison ohne eine einzige Niederlage.
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Sie siegten beim bayerische­n Landesfina­le in der Kategorie P7: Luisa Fischer (links) und Melanie Prechtl.
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Foto: Christian Mayr Daniel Wetsch hatte maßgeblich­en Anteil am Aufstieg der Sport freunde Friedberg in die Landesliga.

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