Mini Brücke kann einen Elefanten tragen
Siegerkonstruktion beim Wettbewerb
Eine kleine hölzerne Brücke hielt diesmal besonders viel aus: Sie wog nur 3,5 Kilogramm, konnte aber mehr als fünf Tonnen Last tragen. Damit würde sie rechnerisch selbst einem ausgewachsenen Elefanten standhalten.
Beim traditionellen Brückenbauwettbewerb der Hochschule wurden kürzlich 29 Modelle auf ihre Tragfähigkeit hin getestet. Die Aufgabe besteht darin, eine vorgegebene Spannweite von 80 Zentimetern möglichst gut zu überbrücken. Optimal bedeutet hier aber nicht, nur eine Brücke zu bauen, die möglichst viel trägt, sondern die aufgenommene Last wird in Relation zum Eigengewicht der Brücke bewertet. Die Brückenmodelle müssen also grazil und stabil zugleich sein. Alle Teilnehmer durften mit einem besonders hochwertigen Material arbeiten, mit sogenannter Baubuche. Das sind Furnierplatten, die eine besonders hohe Festigkeit haben.
Die beiden Bauingenieur-Studenten Anna Dischner und HansUlrich Niedermeier haben die Aufgabe am besten umgesetzt. Ihre Siegerbrücke wog nur 3,563 Kilogramm und trug mehr als fünf Tonnen. Das ist mehr als das 1400-Fache ihres eigenen Gewichts. Laut Professor François Colling muss bei Brückenkonstruktionen jedes Detail genau überlegt sein. „Bauingenieure rechnen immer sehr viel, aber sie brauchen auch ein Gespür dafür, was Tragfähigkeit in der Praxis bedeutet.“Ein einziger Schwachpunkt könne ausreichen, um die Brücke vorzeitig einstürzen zu lassen. Prämiert wurden auch die schlankesten, schönsten und eigenwilligsten Konstruktionen.