Filmreife Verfolgungsjagd
Verkehr Zwei Stunden lang flüchtete ein Lastwagenfahrer vor der Polizei. Wie er am Schluss gestoppt werden konnte
Erlangen Ein Lasterfahrer hat sich in Franken zwei Stunden lang eine filmreife Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert. Die Bilanz: Fünf Verletzte und zahlreiche demolierte Autos.
Was war passiert? Kurz nach 21 Uhr erhielt die Einsatzzentrale der Polizei die Information, dass ein Laster auf der A73 bei Erlangen in Schlangenlinien unterwegs sei. Als eine Polizeistreife den Fahrer kontrollieren wollte, flüchtete er. Bei Ebensfeld (Landkreis Lichtenfels) drängte er einen anderen Lastwagen von der Straße. Mehrere Polizeiautos folgten dem Lastwagen ins Stadtgebiet Coburg, wo sich der 38-Jährige in einer Sackgasse festfuhr. Die Streifenwagen umstellten das Fahrzeug – doch der Lasterfahrer gab nicht auf. Er fuhr mit seinem Lastwagen gegen die zum Teil noch besetzten Streifenwagen und verschaffte sich so freie Bahn. Dann setzte er seine Flucht auf der Bundesstraße in den unterfränkischen Landkreis Haßberge fort, wo er in Schlangenlinien fuhr und so weitere Autofahrer gefährdete. In Maroldsweisach steuerte der Mann seinen Lastwagen offenbar absichtlich gegen ein stehendes Auto auf der Gegenfahrbahn. Der Fahrer wurde dadurch leicht verletzt. Nachdem er bei Weitramsdorf (Landkreis Coburg) gegen eine Leitplanke geprallt war, fuhr der Laster ohne Beleuchtung auf der B4 als Falschfahrer in Richtung Untersiemau zurück.
Die Verfolger forderten einen Polizeihubschrauber an. Dem gelang es dann auch, mit einem Scheinwerfer den flüchtenden Lasterfahrer zu blenden und zum Anhalten zu zwingen. Die Polizisten stürmten das Führerhaus, schlugen die Scheibe der Beifahrerseite ein und nahmen den Mann fest. Bei dem Lasterfahrer handelt es sich nach Angaben der Polizei um einen 38-Jährigen aus Schleswig-Holstein. Nach bisherigen Erkenntnissen stand er unter dem Einfluss von Drogen. Die Kriminalpolizei und die Staatsanwaltschaft Coburg haben die Ermittlungen aufgenommen.