Ein vielstimmiges „Oomm“auf Mozart
Um klassische Musik unter die Leute zu bringen, lassen sich die Veranstalter immer mehr einfallen. Mit der populären Aufbereitung der klassischen Musik, mit Originalität und Atmosphäre kann man beim Publikum punkten und die Schwellenangst vor der hehren Klassik abbauen. So lässt sich vielleicht dann auch das Interesse von Menschen, die der Musik von Mozart, Wagner und Beethoven eher nicht zugetan sind, wecken.
In diesem Sinne ist wohl auch das Programm des Mozartfeschtles entstanden, das an diesem Sonntag an vielen Orten in der Stadt stattfindet: An die Töpfe, fertig los!, heißt das Startkommando für eine Komponisten-Kochshow, bei der ein mehrgängiges Menü nicht nur gekocht und verzehrt, sondern auch gesungen wird. Im Kleinen Goldenen Saal werden sich nicht nur Musik-, sondern auch Yogafans einfinden, die ihre Matten auslegen, um bei „Yoga in Concert“in die Stellung des herabschauenden Hundes zu gehen. Eislaufen und Schwimmen zu klassischer Musik muten da vergleichsweise noch konventionell an.
Darf man so mit Mozart umspringen, wird sich mancher beim Studium des Programmzettels fragen und die zunehmende Eventisierung der Musik beklagen. Aber vielleicht hätte es dem ewigen Kindskopf Mozart, der die hohe Kunst oft spielerisch verarbeitet und der ernsten Musik manch heitere Note verpasst hat, auch gefallen, wenn nun zu seinen Klängen auch ein vielstimmiges „Oomm“zu hören ist.