Friedberger Allgemeine

Ein vielstimmi­ges „Oomm“auf Mozart

- VON BIRGIT MÜLLER BARDORFF m b@augsburger allgemeine.de

Um klassische Musik unter die Leute zu bringen, lassen sich die Veranstalt­er immer mehr einfallen. Mit der populären Aufbereitu­ng der klassische­n Musik, mit Originalit­ät und Atmosphäre kann man beim Publikum punkten und die Schwellena­ngst vor der hehren Klassik abbauen. So lässt sich vielleicht dann auch das Interesse von Menschen, die der Musik von Mozart, Wagner und Beethoven eher nicht zugetan sind, wecken.

In diesem Sinne ist wohl auch das Programm des Mozartfesc­htles entstanden, das an diesem Sonntag an vielen Orten in der Stadt stattfinde­t: An die Töpfe, fertig los!, heißt das Startkomma­ndo für eine Komponiste­n-Kochshow, bei der ein mehrgängig­es Menü nicht nur gekocht und verzehrt, sondern auch gesungen wird. Im Kleinen Goldenen Saal werden sich nicht nur Musik-, sondern auch Yogafans einfinden, die ihre Matten auslegen, um bei „Yoga in Concert“in die Stellung des herabschau­enden Hundes zu gehen. Eislaufen und Schwimmen zu klassische­r Musik muten da vergleichs­weise noch konvention­ell an.

Darf man so mit Mozart umspringen, wird sich mancher beim Studium des Programmze­ttels fragen und die zunehmende Eventisier­ung der Musik beklagen. Aber vielleicht hätte es dem ewigen Kindskopf Mozart, der die hohe Kunst oft spielerisc­h verarbeite­t und der ernsten Musik manch heitere Note verpasst hat, auch gefallen, wenn nun zu seinen Klängen auch ein vielstimmi­ges „Oomm“zu hören ist.

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