Das iPhone X beschert Apple gute Umsätze
Das Telefon ist so teuer wie kein anderes des Konzerns. Deshalb stellt sich die Frage, ob es sich weiter gut verkauft
Cupertino Als das iPhone X angekündigt wurde, schlug ihm sofort Skepsis entgegen. Ein Telefon, das schon in der günstigsten Version 1149 Euro kostet? Hat Apple damit den Bogen überspannt? Zumindest zum Debüt im Weihnachtsquartal lagen die Zweifler falsch. Das iPhone X blieb seit dem Verkaufsstart Anfang November das meistverkaufte iPhone-Modell, wie AppleChef Tim Cook bei der Vorlage der Quartalszahlen sagte.
Nach Berechnungen der Marktforschungsfirma Strategy Analytics gelang es Apple, mit 77,3 Millionen verkauften iPhones im Weihnachtsquartal an Samsung vorbei an die Spitze des Smartphone-Marktes zu ziehen. Die Frage ist nur: Geht das so weiter? Zuletzt häuften sich Berichte von Analysten und Medien, denen zufolge Apple den Fertigungsauftrag an die Zulieferer deutlich gesenkt habe, was als Zeichen für eine sinkende Nachfrage interpretiert wurde. Solche Informationen aus der Zuliefererkette hatten sich in der Vergangenheit aber schon als wenig verlässlich herausgestellt. Der Ausblick von Apple lieferte widersprüchliche Signale.
Die Umsatzprognose von 60 bis 62 Milliarden Dollar für das laufende Quartal enttäuschte die Analysten – sie hatten mit 65 Milliarden gerechnet. Zugleich versicherte Finanzchef Luca Maestri, dass die iPhone-Umsätze auch in diesem Quartal prozentual zweistellig wachsen werden. Allerdings rechne Apple mit einem Abfall des durchschnittlichen iPhone-Preises.
Dazu verkündete Apple-Chef Tim Cook noch eine andere Neuigkeit. Obwohl er sonst recht zurückhaltend ist, wenn es um zukünftige iPhone-Modelle geht, sagt er, dass sich die kommenden Generationen an dem Modell-X mit seinem flächendeckenden Bildschirm orientieren werden. Zugleich schränkte er ein, dass die Entwicklung im Markt insgesamt derzeit schwer vorherzusagen sei. In vielen Ländern behielten Kunden ihre Telefone etwa länger, bevor sie ein neues Gerät kauften – auch, weil Subventionen bei Mobilfunk-Anbietern zurückgefahren würden. Wenn Apple seine Marktanteile also noch steigern wolle, müsse der Konzern günstigere statt teurere Modelle anbieten, sagte Analyst Neil Mawston.