Leuchtturmwärter gesucht
Das Nordseedorf Wremen bei Cuxhaven erhielt 120 Bewerbungen – sogar aus dem Allgäu. Doch was muss man für den Job können?
Wremen Erst suchten die Menschen im kleinen Nordsee-Dorf Wremen händeringend einen Leuchtturmwärter. Dann wurden sie mit Bewerbungen überschüttet. Eine Ausschreibung für den ehrenamtlichen Posten in dem Ort bei Cuxhaven vor gut einem Jahr stieß auf viel Interesse: „Wir haben 120 Bewerbungen bekommen“, erklärte Henning Siat vom Wremer Heimatkreis.
Interessenten aus Hamburg, Hannover, dem Allgäu und sogar Australien hatten sich beworben. Als Leuchtturmwärter arbeiten nun sieben Rentner, die zuvor als Meteorologen, Handwerker oder Unternehmensberater tätig waren.
Und zudem gibt es drei Berufstätige: Ein Meeresbiologe, der an der Küste sozusagen verankert bleiben möchte. Einen selbstständigen Physiotherapeuten, der einen Tag in der Woche Zeit hat. Auch eine Frau ist dabei: Die 39-Jährige arbeitet im Schichtdienst in der Stadt Verden. Alle anderen kommen aus der Umgebung.
Voraussetzungen für den Job: Er oder sie müssen Interesse an der Seefahrt haben, Ebbe und Flut erklären sowie mit Wind und Wetter umgehen können. 15 Bewerber wurden ausgewählt und eingeladen, zehn blieben schließlich übrig. „Diese zehn Leute teilen sich den Dienst, es gibt einen Dienstplan“, sagt Siat. Ganz wichtig sei, „einfach Kontakt zu den Urlaubern und Tagesbesuchern zu haben und mit ihnen zu klönen“. Denn der Leuchtturm „Kleiner Preuße“am Eingang des Kutterhafens ist heute kein offizielles „Seezeichen“mehr, das Schiffen zeigt, wo Land beginnt. Tatsächlich ist der Turm ein Nachbau des 1930 außer Dienst gestellten Originals.