Was Merching sich vorgenommen hat
Der Gemeinderat plant, die Kinderkrippe zu erweitern. Ein paar Dinge sind aber auch liegen geblieben
Merching Die Gemeinde Merching hat sich gerade im Hinblick auf die Kinderbetreuung in der kommenden Zeit viel vorgenommen. In der jüngsten Gemeinderatssitzung sind mit dem aktuellen Haushalt die Weichen dafür gestellt worden.
Alexandra Hagen von der Finanzverwaltung stellte für die Jahre 2016 bis 2018 einen nahezu unveränderten Verwaltungshaushalt in Höhe von rund 6,5 Millionen Euro vor und notierte für das Jahr 2017 ein Plus in Höhe von circa 443528 Euro, das in die Rücklage fließt.
2016 wurde der Vermögenshaushalt mit rund 8,7 Millionen Euro festgehalten – hier flossen die Gelder von dem Neubaugebiet an den Holleräckern mit ein. Für die Jahre 2017 (3,37 Millionen) und 2018 (2,66 Millionen) liegt der Vermögenshaushalt deutlich niedriger. Eine wichtige Änderung sind die Kosten für das Wasserhaus. Hier hatte man zunächst lediglich mit Ausgaben für die Sanierung eines Ausgleichsbehälters gerechnet – nach genauerer Überprüfung muss nun auch die Technik angepasst werden, damit das Wasser permanent umgewälzt werden kann. Einige im Vermögenshaushalt geplanten Maßnahmen konnten im vergangenen Jahr nicht umgesetzt werden: darunter der Bau des Feuerwehrhauses in Steinach sowie diverse Investitionszuschüsse für Vereine und Einrichtungen. Außerdem fehlt noch die Abrechnung für die Straßenbaumaßnahmen am Mandichosee. Daher war die veranschlagte Kreditaufnahme nicht nötig. Außerplanmäßig konnte vielmehr eine Sondertilgung für vorhandene Darlehen veranlasst werden – alle übrigen Mittel fließen in die Rücklage.
Der stellvertretende Bürgermeister Eugen Seibert wertete den Haushalt als „in Ordnung“. Er rief den Rat und die Verwaltung aber dazu auf, sorgsam mit den Finanzen umzugehen und über Einsparungen nachzudenken. Er ärgerte sich über die Negativzinsen in Höhe von 6000 Euro, die durch Darlehen entstanden sind. Er führte vor Augen, dass die Einwohnerzahl seit 2011 nahezu konstant bei etwa 3000 Einwohnern liegt – das Volumen des Verwaltungshaushalt jedoch von etwa vier Millionen 2007 auf über sechs Millionen Euro seit 2016 gestiegen sei. Auch die Kosten im EDV-Bereich haben sich seit 2014 um 73 000 Euro erhöht. Daher solle man intensiv über eine Kostensenkung der Energieausgaben etwa durch eine Photovoltaikanlage bei der freiwilligen Feuerwehr in Hochdorf oder Merching nachdenken.
Schließlich seien die geplanten Investitionen für die Zukunft immens: Die Sanierung der Schule soll weiterlaufen. Die Erweiterung der Kinderkrippe, der dritte Bauabschnitt der Hauptstraße, der Radweg nach Unterbergen und auch die Unterstützung eines Ärztehauses stehen an. Im Moment gebe es keine Wertabschöpfung – etwa durch ein neues Baugebiet –, und die Rücklagen würden Ende 2018 aller Wahrscheinlichkeit nach nur mehr 1,9 Millionen Euro betragen. Unerwartete Ausgaben kämen garantiert hinzu, führte Seibert aus.
Gemeinderat Werner Schrom monierte den geringen Betrag von 35000 Euro, der für die Instandhaltung der Straßen eingeplant ist. „Für 2019 müssen wir mehr Geld einplanen: Gerade dann, wenn die Gelder wegfallen, muss man die Straßen rechtzeitig repariert und saniert haben.“Bürgermeister Martin Walch verwies in diesem Zusammenhang auf die Antwort des CSULandtagsabgeordneten Peter Tomaschko bezüglich der Erhebung von Straßenausbaubeiträgen. Wie berichtet, hatte sich die Gemeinde mit der Bitte um weitere Informationen an Tomaschko gewandt. „So wie es aussieht, werden die Beiträge abgeschafft. Alles andere kann man noch nicht beantworten“, berichtete Walch. Er fügte hinzu: „Dies wird ein Punkt sein, der uns und die Bürger noch lange beschäftigen wird. Der politische Stil dieser Entwicklung gefällt mir gar nicht.“
● Anwesen in Hochdorf Ein ehemals landwirtschaftlicher Bereich in Hochdorf darf in eine private, nicht gewerblich genutzte Fahrzeugwerkstatt umfunktioniert werden.
● Grundstücke Im Zuge der Vermessungsarbeiten, die sich beim Verkauf eines angrenzenden Grundstücks ergaben, stellte die Gemeinde fest, dass bei einem bereits geteerten, gemeindlich genutzten sieben Quadratmeter großen Bereich nicht die Kommune, sondern ein Anlieger in der Fichtenstraße der Eigentümer ist. Dieser verkaufte der Gemeinde nun den Anteil.