Diplomatisches Geschick will geübt sein
Jugendliche sind ungehobelt, rücksichtslos und für Politik interessieren sie sich schon gar nicht. Mit diesem Vorurteil sehen sich junge Leute nicht selten konfrontiert. Dabei geht die Tendenz in eine andere Richtung. Laut der Shell-Jugendstudie bezeichnen sich 41 Prozent aller Befragten im Alter von zwölf bis 25 Jahren als politisch interessiert. Und das, obwohl Jugendliche bis 18 Jahren kein politisches Mitspracherecht haben. Sie können lediglich so tun, als ob und bei der U18-Wahl ihr Kreuzchen setzten.
Es ist positiv, wenn sich Jugendliche mit politischen Themen auseinandersetzen und schon in der Schule lernen zu diskutieren und zu argumentieren. Je früher, desto besser. Eine Veranstaltung wie die Model-United-Nations-Konferenz, gibt ihnen, wenn auch nur nachgespielt, Gelegenheit dazu. Die Schüler können nicht nur über große Themen wie Zuwanderung, Terrorismusbekämpfung oder Klimaschutz sprechen, sondern sich auch im Miteinander üben.
Immerhin kommen fast 200 Schüler aus dem In- und Ausland zusammen, um gemeinsam zu diskutieren. Dass sie dabei den Ländern entsprechend unterschiedliche Standpunkte einnehmen müssen, die nicht unbedingt mit ihren eigenen übereinstimmen, kann helfen, gegensätzlichen Positionen besser zu verstehen und das eigene diplomatische Geschick zu üben.