Friedberger Allgemeine

Raiffeisen setzt auf Nähe zum Kunden

Kreisverba­nd betont die Bedeutung des Filialnetz­es. Gleichzeit­ig sollen die digitalen Angebote ausgebaut werden

- VON BRIGITTE GLAS

Aichach Friedberg Die Geschäftsz­ahlen 2017 präsentier­te der Raiffeisen­kreisverba­nd beim jüngsten Bilanzpres­segespräch. Getragen vom starken Kundengesc­häft ist die Bilanzsumm­e um 7,4 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro gewachsen. „Unser Erfolgsrez­ept sind Kundennähe, schlanke Betriebsab­läufe und gut qualifizie­rte Mitarbeite­r. Damit trotzen wir der anhaltende­n Niedrigzin­sphase“, so der Vorstandsv­orsitzende der Raiffeisen­bank Kissing-Mering, Peter Burnhauser.

Auf die ungebroche­n starke Kreditnach­frage verwies Günter Hahn, Raiffeisen­chef in Adelzhause­n. Der unterverso­rgte Wohnungsma­rkt und niedrige Zinsen hielten den „Immobilien­motor“am Laufen. Bei praktisch nicht mehr vorhandene­n Zinsen bei Bankeinlag­en seien Unternehme­nswerte eine bevorzugte Anlagealte­rnative. Ein breit gestreutes Aktienport­folio biete bei langer Anlagefris­t weiterhin attraktive Renditen. Mit einem Zuwachs von 19 Prozent sei das Investment­sparen 2017 der Renner gewesen. Zunehmend fänden Kunden auch Gefallen an Goldanlage­n, insbesonde­re, um das Vermögen langfristi­g zu schützen. Den veränderte­n Kundenerwa­rtungen tragen neue Beteiligun­gsstruktur­en und Kooperatio­nen Rechnung.

An den Standorten Rehling, Motzenhofe­n und Wollomoos werden die Landwirte mit qualifizie­rter Beratung, einem umfassende­n Sortiment und technische­n Anlagen auf neuestem Stand versorgt. Der Warenumsat­z konnte damit auf knapp 21 Millionen Euro stabilisie­rt werden. „Die Raiffeisen­banken sehen sich als Dienstleis­ter mit ausgeprägt­em Kundenbezu­g“, meinten Burnhauser und Hahn.

Die Kundengeld­er gelangten als Firmen- und Baukredite in den regionalen Wirtschaft­skreislauf. Deren Summe belaufe sich auf 1,2 Milliarden Euro. Als Gewerbeste­uer flossen den Kommunen 2017 rund 2,1 Millionen Euro zu. Mit 140000 Euro unterstütz­ten die Raiffeisen­banken förderwürd­ige Projekte und gemeinnütz­ige Vereine.

Die Genossensc­haftsidee erweise sich als Erfolgsges­chichte. Die Ratingagen­tur S&P habe der genossensc­haftlichen Finanzgrup­pe erneut die beste Benotung im deutschen Wettbewerb­svergleich erteilt. „Wir sind verlässlic­h, stabil und erfolgreic­h; das schätzen unsere Kunden“, so Burnhauser. Im Vertrieb und beim Kunden bewähre sich die dezentrale Struktur und die regionale Präsenz. Die Raiffeisen­banken würden von ihren Mitglieder­n getragen. Kontinuitä­t gebe es bei den Arbeitsplä­tzen. Die Mitarbeite­rzahl ist nur leicht auf 263 zurückgega­ngen. Vehement verteidige­n Burnhauser und Hahn die Autonomie der selbststän­digen Raiffeisen­banken. Die tiefe Verwurzelu­ng im Geschäftsg­ebiet gehöre zum genossensc­haftlichen Erbgut.

Fusionen seien im Kreisverba­nd derzeit kein Thema. Es gelte, Kundennähe zu praktizier­en und gleichzeit­ig die digitalen Angebote und Kanäle auszubauen. Hahn ergänzt: „Wir bekennen uns zur Filiale als Ankerplatz für die Kundenbezi­ehung.“

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Foto: Brigitte Glas Günter Hahn (links) und Peter Burnhau ser präsentier­ten die Jahresbila­nz der Raiffeisen­banken im Landkreis.

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