Glückliche Kühe sind das nicht
Zum Beitrag „Die Urmilch aus Baier berg“vom 3. April:
Die Reportage liest sich ohne Zweifel sehr angenehm, denn die sogenannte „A2-Milch“ist per se ja etwas durchaus Positives – und negative Nachrichten gibt es wahrlich genug. Aber leider hat auch diese Sache ihre zwei Seiten.
Meine Familie und ich konnten bei mehreren Radausflügen das leckere Bauernhof-Eis kosten und bekamen dabei auch Einblicke in die Landwirtschaft der Familie Lidl. Als mein Sohn beim Blick in den recht düsteren Stall mit den angeketteten Kühen fragte, ob die Tiere denn auch mal raus dürften, antwortete Johannes Lidl, das sei nicht der Fall, denn so könne man ein erkranktes Tier einfacher dem Tierarzt zeigen und eine Weidehaltung wäre auch zeitlich zu aufwendig. Bei einem Betrieb, bei dem sechs erwachsene Personen mit anpacken, ist das doch recht fragwürdig.
Da es sich bei dem erwähnten Stall nicht um einen Laufstall handelt, bedeutet das, dass die Tiere ihr Leben lang ohne Bewegung an der gleichen Stelle angebunden sind. Ob das der Milch guttut, kann ich nicht beurteilen.
Auch maße ich mir kein Urteil darüber an, wie gesund die Tiere sind.
Glückliche Kühe sind es aber auf keinen Fall! Dass die Finanzierung eines Laufstalles nicht so einfach zu stemmen ist, ist klar. Aber eine Tierhaltung wie die auf dem Hof der Lidls ist nicht wirklich zeitgemäß – und schon gar nicht artgerecht. Nix für ungut!
Von der Friedberger Allgemeinen wünsche ich mir in diesem Zusammenhang eine etwas differenziertere und weniger unkritische Berichterstattung („Holli, Wilma und ihre Freundinnen“). Vielen Dank! Gerhard Fischer, Friedberg