Schnelles Internet auch für Brunnen und Putzmühle
Projekt gelingt durch die Zusammenarbeit der Kommunen Merching und Steindorf
Merching Landwirt Wolfgang Teifelhart betreibt in Brunnen bei Merching eine Biogasanlage. Diese muss er digital streng überwachen. Doch bisher fehlte dafür ein ausreichender Internetanschluss, sodass er auf sein Mobilnetz ausweichen musste – eine mehr als unbefriedigende Notlösung. Für ihn und andere Betroffene in der kleinen Ortschaft sowie in Putzmühle gab es gestern eine gute Nachricht. In beiden Dörfern wird die Breitbandversorgung gefördert und ausgebaut.
Gelungen ist dies durch die Zusammenarbeit der beiden Kommunen Merching und Steindorf. Gemeinsam haben sie das schnelle Internet für das zu Merching gehörende Brunnen und das zu Steindorf und Merching gehörende Putzmühle beantragt.
Aus dem Anlass kamen Staatssekretär Hans Reichhart, Landrat Klaus Metzger und Landtagsabgeordneter Peter Tomaschko nach Merching, um den beiden Bürgermeistern Paul Wecker (Steindorf) und Martin Walch (Merching) die Bescheide persönlich zu übergeben. Demnach erhält Merching für den Breitbandausbau gut 47 000 Euro, auf Steindorf entfallen rund 29000 Euro.
Beide Bürgermeister lobten die gute interkommunale Zusammenarbeit. Der „Höfebonus“, der am 1. Juli 2017 startete, war vor allem für dünn besiedelte Gebiete, einzelne Höfe und Streusiedlungen angedacht gewesen, um auch abgelegene Orte an die Datenautobahn mit mindestens 50 Mbits/s anzuschließen. Um zukunftsfähig zu bleiben, sei dies gerade im ländlichen Bereich essenziell – insbesondere in der Landwirtschaft – unterstrich Peter Tomaschko, der als Merchinger die örtlichen Gegebenheiten kennt.
Das konnten die beiden anwesenden Landwirte Wolfgang Teifelhart und Martin Wecker nur bestätigen: „Das Internet ist im täglichen Betrieb unverzichtbar.“Sehr große Datenmengen fallen vor allem beim regelmäßigen Abruf diverser Satellitendaten an. Und diese seien notwendig dafür, dass die Produktion etwa beim Getreideanbau, der Bewirtschaftung mit anderen Feldfrüchten oder auch bei der Viehhaltung optimal ablaufen kann. Doch im vergangenen Jahr sei das Internet in Brunnen so unzuverlässig gewesen, dass dies oft nicht möglich war, berichtet Teifelhart.
Wie in anderen professionellen Wirtschaftsbetrieben läuft in der Landwirtschaft heute vieles automatisiert ab. Und es ist ein großer Vorteil, wenn Daten festgehalten und standardmäßig ausgewertet werden – beispielsweise, wenn Tiere an den Metzger verkauft werden. Digital kann der Tierarzt auf kürzestem Weg die Auswertung der Untersuchung übermitteln, erklärt Teifelhart. Selbst auf Online-Portalen für den landwirtschaftlichen Bereich wird mit immer aufwendigerer Bildgestaltung gearbeitet, die eine schnellere Datengeschwindigkeit erfordern, bestätigt Martin Wecker.
Dies war auch für die Gäste aus der Politik ausschlaggebend: Landrat Klaus Metzger unterstrich, dass es gerade für die ländliche Region unabdingbar ist, die Förderprogramme zu nutzen. Im Wittelsbacher Land hätten sich die Gemeinden intensiv um die Förderung bemüht und diese auch zügig bewilligt bekommen, sodass 99 Prozent des Landkreises mit dem schnellen Internet abgedeckt sein werden. Gerade dies mache auch ländliche Gebiete zukunftsfähig, ergänzte Staatssekretär Hans Reichhart. Bayernweit seien bereits 98 Prozent aller Kommunen in das bayerische Förderverfahren eingestiegen, in Schwaben befinden sich 96 Prozent der Gemeinden im Förderverfahren. Den Weg zu einer flächendeckenden Versorgung mit dem schnellen Internet sehe er als dynamischen Prozess.