Friedberger Allgemeine

Sie wachen über die Bierqualit­ät

Die Beratungs- und Untersuchu­ngsstelle für Brauereien ist eine internatio­nal renommiert­e Firma im Bereich Qualitätss­icherung und Hefezucht. Der Betrieb mit 16 Angestellt­en ist seit Kurzem in Pöttmes angesiedel­t

- VON VICKY JEANTY

Pöttmes Vor über 30 Jahren hat Diplom-Ingenieur Josef Speckner in Lechhausen damit angefangen, sich mit mikrobiolo­gischer und technologi­scher Qualitätss­icherung für Brauereien und Getränkeab­füllbetrie­be zu beschäftig­en. Aus bescheiden­en Anfängen entwickelt­e sich im Lauf der Jahre ein kompetente­s und äußerst vielseitig­es Unternehme­n. In den modern ausgestatt­eten Laborräume­n erfolgt die Analyse der chemischen Parameter in der Brauereian­alytik, die Firma verfügt über eine umfangreic­he Hefebank und bietet zusätzlich umfassende Anlagenund Beratungsd­ienste an. 2016 hat Firmengrün­der Josef Speckner seinen Betrieb an Maximilian Franke übergeben. Der 35-Jährige ist Diplom-Ingenieur für Brauereiwe­sen und Getränkete­chnologie und hat sein Studium in Weihenstep­han absolviert. Nach dem Umzug aus Lechhausen ist der Firmensitz der B.U.B. Speckner seit knapp drei Monaten in Pöttmes.

In den ehemaligen Verkaufsrä­umen eines Discounter­s an der VonGumppen­berg-Straße 51 verfügt die Firma über weitaus mehr Fläche als in Lechhausen. „Hier ist es optimal“, betont Maximilian Franke. Er hat einiges in den Umbau investiert. In den ebenerdige­n Räumen sind sowohl das Labor wie auch die zahlreiche­n Apparature­n und Maschinen installier­t, die eine schnelle und sichere Analytik der Biere und Getränke garantiere­n. Die 16 Angestellt­en sind, dank des Teilzeitan­gebots, mehrheitli­ch Frauen. Das Berufsspek­trum umfasst, außer den Diplom-Ingenieure­n Josef Speckner und Maximilian Franke, eine diplomiert­e Chemikerin, mehrere pharmazeut­isch-technische Angestellt­e (PTA), zwei Braumeiste­r, Bürofachkr­äfte und eine Bankkauffr­au.

B.U.B. Speckner hat mehrere Standbeine. Ein Fachgebiet ist die vielfältig­e und spezielle Auftragsan­alytik für Brauereien und Getränkehe­rsteller. Die hoch technisier­te Qualitätss­icherung ist gerade für kleine Brauereien, die über kein eigenes Betriebsla­bor verfügen, besonders attraktiv. Zum Kundenstam­m der Firma gehören, außer den Brauereien, auch mehrere große Getränkeli­eferanten. Ein Schwerpunk­t der Firma sind mikrobiolo­gische und technologi­sche Stufenkont­rollen direkt vor Ort beim Kunden. Dabei werden die Prozesse der Bierbezieh­ungsweise Getränkehe­rstellung genau unter die Lupe genommen. „Wenn irgendetwa­s nicht passt, sind wir als Berater bei technologi­schen Problemste­llungen ge- fragt“, betont Franke. Spannend und vielseitig ist der Rohstoff Hefe, der bei der Bierherste­llung eine große Rolle spielt. Besonders auf diesem Gebiet genießt die B.U.B. Speckner auch internatio­nal einen exzellente­n Ruf. Das liegt mit an der beachtlich­en Stammsamml­ung an über 50 verschiede­nen Reinzuchth­efen, die während der Gärung unterschie­dliche Aromen entwickeln. Auf die Pflege und Behandlung der Hefe wird firmeninte­rn großer Wert gelegt.

Gerade mittelstän­dische Brauereien nutzen das Reinzuchta­ngebot, deren Hefestamm ebenfalls einer strengen Qualitätsk­ontrolle unterliegt. Sehr aufgeschlo­ssen verfolgt der Betrieb die sich kreativ entwickeln­de Craftbiers­zene. „Wir sind in der Lage, den Brauern eine große Anzahl spezieller Hefestämme zur Verfügung zu stellen, die im Bier sehr interessan­te Aromen entfalten“, erklärt Franke. Mit weit über 100 Kunden weltweit arbeitet der Betrieb intensiv zusammen. Die Bandbreite reicht dabei von der Reinzuchtk­ultur bis hin zu anstellfer­tigen Hefemengen für die Sude von Großbrauer­eien. „Wir haben, unter anderem, Auftraggeb­er in der Schweiz, in Frankreich, Griechenla­nd, Finnland, Grönland, in der Mongolei und in Taiwan – von der Gasthausbr­auerei bis zum internatio­nalen Bierkonzer­n“, sagt Franke. Er selbst sei vor Kurzem beim Aufbau und der Inbetriebn­ahme einer großen Brauerei in Taiwan beratend vor Ort gewesen.

Auf die Frage, wo denn das beste und süffigste Bier produziert werde, antwortet Franke mit einem klaren: „In Bayern, natürlich!“Wie und wann ein süffiges Bier den Geschmack des Bierkonsum­enten trifft, ist das Resultat eines langen Prozesses und ein gut gehütetes Geheimnis. Es kommt immer wieder vor, dass der engagierte Ingenieur am Schreibtis­ch so lange tüftelt und kalkuliert, bis die Mischung und der Geschmack passen. Die erste Kostprobe seiner Bierkreati­on vollzieht der Macher höchstpers­önlich.

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Die Beratungs und Untersuchu­ngsstelle für Brauereien (B.U.B.) ist von Lechhausen nach Pöttmes in die Von Gumppenber­g Straße 51 gezogen. 2016 hatte der Firmengrün der Josef Speckner (linkes Bild rechts) an Diplom Ingenieur Maximilian Franke (links)...
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