MAN sichtet Standorte für ein neues Logistikzentrum
Der Hersteller von Schiffsmotoren prüft dafür den künftigen Meringer Gewerbepark. Dort zieht sich Honold zurück
Mering Einen rund neun Hektar großen Gewerbepark will der Markt Mering ausweisen. Als Hauptinvestor hoffte die Kommune auf den Roboter-Hersteller Kuka als Mieter des Logistikunternehmens Honold. Nach der Absage von Kuka (wir berichteten), hat sich nun wohl auch Honold komplett von dem Standort zurückgezogen. Doch es gibt einen neuen Interessenten.
Wie Merings Bürgermeister Hans-Dieter Kandler erklärte, interessiert sich nun das Augsburger Unternehmen MAN für Flächen in dem Gewerbepark. Ein Sprecher aus der Unternehmenssparte MAN Diesel & Turbo bestätigte, dass es Überlegungen für ein neues Logistikzentrum gebe und dass dafür auch Mering angeschaut wird. In dem Neubau sollen die großen Schiffsmotoren, beispielsweise für Kreuzfahrtschiffe und Fähren, gelagert werden. Das Projekt befinde sich jedoch noch in einem sehr frühen und unverbindlichen Stadium und es werden auch noch weitere Standorte angeschaut.
In Mering dürfte sich MAN sicher auf Gegenwind gefasst machen. Das Aktionsbündnis keine Osttangente hatte bereits gegen den Logistiker Honold mobil gemacht. Die Straßenbaugegner befürchten eine Industrialisierung des Lechfelds zwischen Mering und Königsbrunn. Auf den Rückzug Honolds reagierten die Gegner erfreut. Sie hoffen auf eine abschreckende Signalwirkung auf andere Großunternehmen. Wie Sprecher Wolfhard von Thienen erklärte, soll die Petition auf alle Fälle aufrecht erhalten werden, bis die Gemeinde auch den Bebauungsplan geändert hat. Am kommenden Dienstag überreicht das Aktionsbündnis dem Gemeinderat mehr als 1000 Stimmen gegen die Ansiedlung des Logistikers.
Alternativ wäre eine kleinteiligere Planung mit kleinen und mittelgroßen Betrieben denkbar. Laut Bürgermeister Kandler kommt diese Variante die Kommune jedoch deutlich teurer als das Engagement eines großen Investors. Die bisherigen Planungskosten muss jedoch größtenteils die Firma Honold übernehmen, für die die Marktgemeinde stark in Vorleistung gegangen war. Zum endgültigen Rückzug aus Mering will sich das Logistik-Unternehmen nicht näher äußern. Matthias Heiner Honold, geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens, erklärte lediglich: „Wenn Bürgermeister Kandler das so sagt, wird es schon stimmen.“