Seine Finger hüpfen über die Tasten
Pianist Valerij Petasch gastiert zum vierten Mal in Merching
Merching Der Pianist und Komponist Valerij Petasch hatte für seinen vierten Besuch im Merchinger Pfarrsaal innerhalb von vier Jahren ein außergewöhnliches Programm ausgewählt. Beschwingte, fröhlich klingende Stücke von Claude Debussy, „Die Lerche“von GlinkaBalakirev, aber vor allem eigene impressionistische Kompositionen gefielen dem Publikum im gut gefüllten Saal außerordentlich gut, wie der starke Beifall verriet.
Der international renommierte Künstler, der sein Studium in Moskau mit höchster Auszeichnung abschloss, brachte keine so schwere „Kost“mit, sondern hatte sein Programm frühlingshaft gestaltet. Er frischte während seines Aufenthaltes auf den Kanaren von Dezember bis März Werke von Claude Debussy, die er vor zwanzig Jahren zuletzt gespielt hatte, auf. „Debussy beschreibt wie auch Maurice Ravel in seinen Kompositionen Dinge, die er betrachtet, und das sind glückliche Zustände“, erklärte Petasch vor seiner Ausführung. Er begann mit dem „Preludium“und dem bekannten „Clair de Lune“aus der „Suite bergamasque“und präsentierte anschließend „Reflets dans l’eau“und „Poissons d’or“aus dem Werk „Images“.
Die Zuhörer konnten sich, während die Finger des Pianisten leicht und locker über die Tasten nach oben und unten hüpften, den Mondschein, die Wasserspiegelungen und die schwimmenden Goldfische sehr gut vorstellen. Nach viel Beifall für das dramatische „Prélude“aus dem Zyklus „Pour le piano“nahm Petasch die Zuhörer mit auf zwei Ausflüge in die Vergangenheit: zwei ganz unterschiedlich klingende eigene Kompositionen, die eine eher ruhig, die andere eher lebhaft.
Das anspruchsvollste Stück des Abends, das vor allem Besuchern, die selbst Klavierunterricht geben, gefiel, war das „Preludium c-moll op. 23“von Sergei Rachmaninoff, das Petasch ebenfalls fast 20 Jahre nicht mehr zur Aufführung gebracht hatte. An den Schluss setzte er eigene Werke, die er in der Anfangszeit komponiert hatte. Er präsentierte den „Ruf aus der Ferne“, eine Hommage an Barbara Streisand, „Moderato“, „Jenseits des Regenbogens“und als Zugabe die nicht lang zurückliegende Komposition „Hollywood“. Regina Foris aus Merching war vor allem von diesen Stücken, die zwar modern, aber trotzdem schön für die Ohren klängen, angetan. Als besonderes Schmankerl vor dem Nachhauseweg servierte Valerij Petasch die herausfordernde Etüde „Gnomenreigen“von Franz Liszt.