Verkehrte Welt
Zum Artikel „ Kegelcenter: Vereinshaus oder Kulturstätte?“vom 27. April: Sollte die Aussage von der grünen Baronesse, Claudia Eser-Schuberth, so stimmen „Sie wüsste nicht, was die Stadt mit einem derartigen Bau an dieser Stelle anfangen solle“, dann frage ich mich schon, warum sie in der Vergangenheit vehement für die Jugend eingetreten ist, um dieser ein besseres „Zuhause“zu geben. Das ehemalige Kegelzentrum bietet sich doch geradezu an, dass die Stadt die Immobilie vom jetzigen Besitzer käuflich erwirbt. Da könnte nicht nur ein zeitgemäßes Jugendzentrum entstehen, das immer dann gefordert wird, wenn es um Wählerstimmen geht. Aber auch für andere Vereine wäre noch Platz genug da, die jetzt in maroden Gemäuern der Stadt ihr Vereinsleben pflegen. Natürlich müsste von der Kommune für den Umbau nochmals eine niedrige sechsstellige Summe in die Hand genommen werden, doch lohnen würde sich das auf lange Sicht allemal. Nur, mit der weitsichtigen Planung taten sich ja bekanntlich unsere Volksvertreter in letzter Zeit immer wieder mal schwer. Selbst Herr Hatzold (Freie Wähler) lehnt einen Kauf aus Steuergeldern ab. Aber der Steuerzahler von morgen ist nun mal die Jugend, auch wenn ein Jugendzentrum nicht alle Probleme löst. Friedberg bietet kulturell schon genügend an, da braucht man nicht auf den Kulturpark setzen, der aus dem „Ort was machen soll“, wie es Hatzold formulierte.
Fritz Sedl, Friedberg