Warmes Wasser energiesparend aufbereiten
Welche verschiedenen Systeme es gibt und worauf man im Neubau achten muss
Durchschnittlich 40 Liter Warmwasser verbraucht im Schnitt jeder Bundesbürger am Tag, fürs Waschen, Duschen, Baden und Ähnliches. Es lohnt sich daher, der Frage nachzugehen, wie Warmwasser am energiesparendsten bereitgestellt werden kann.
Grundsätzlich kann zwischen zentraler Brauchwassererwärmung, in der Regel im Heizungskeller, und dezentraler Erwärmung direkt am Wasserhahn unterschieden werden. In dieser Woche soll in unserer Kolumne die zentrale Erwärmung vorgestellt werden. Nächste Woche folgt dann die dezentrale Variante.
Die zentrale Brauchwasserbereitung ist auf alle Fälle dann die erste Wahl, wenn der Warmwasserbedarf hoch ist – zum Beispiel in Komfortbädern fürs Duschen und Baden. Dann muss eine größere Menge an Warmwasser auf einer konstanten Temperatur bevorratet werden. Die Erwärmung erfolgt dabei über das Heizungssystem, beispielsweise über den Brennwertkessel, die Wärmepumpe oder über Solarthermie.
Beim klassischen Warmwasserspeicher wird das Brauchwasser im Speicher über eine innen liegende Heizschlange durch das Heizungswasser erwärmt – ein einfaches System mit geringem Wartungsaufwand.
Energieeffizienter und hygienisch günstiger ist ein Pufferspeicher. Im Speicher befindet sich dabei ein spiralförmiges Rohr, in dem das Brauch- und Trinkwasser fließt. Das Heizungswasser im Speicher gibt die Wärme dann über dieses Edelstahl-Wellrohr an das durchlaufende Brauch- und Trinkwasser ab, wenn dieses frisch gezapft wird. Die Technik ist ebenfalls einfach, allerdings etwas verkalkungsanfälliger als der oben beschriebene Warmwasserspeicher.
Beim Pufferspeicher mit Frischwasserstation, der dritten Variante, wird die Wärme vom Heizungswasser im Speicher über einen außen liegenden Plattenwärmetauscher auf das Trinkwasser übertragen, wenn dieses zu den einzelnen Zapfstellen im Haus fließt. Dieses System ist sehr energieeffizient und hygienisch günstig. Es erfordert aber mehr Technik und ist am wartungsintensivsten.
Alle drei Varianten können mit einer Solaranlage auf dem Dach kombiniert werden, wobei eine zusätzliche Heizungsunterstützung mittels Solarthermie mit einem klassischen Warmwasserspeicher alleine nicht möglich ist. Nötig ist dann ein Pufferspeicher.
Die Größe des Speichers richtet sich nach der Anzahl der Personen im Haushalt und der Leistung des Heizsystems. Circa 50 Liter pro Person reichen bei einem normalen Wärmespeicher aus. Mit einer Solaranlage auf dem Dach und einem Pufferspeicher sollten es rund 100 Liter Speichervolumen pro Person sein, um Tage ohne Sonnenschein überbrücken zu können. Damit möglichst wenig Wärme im Keller verloren geht, müssen der Speicher, aber auch die Rohrleitungen gut gedämmt sein. Vergleichbar mit Elektrogeräten werden Wärmespeicher in Energieeffizienzklassen eingeteilt. Speicher mit A+ halten die Wärme am längsten.
Wichtig: Bei der Planung eines neuen Hauses sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die Leitungswege vom Speicher zu den Warmwasser-Abgabestellen möglichst kurz sind. Beträgt der Leitungsinhalt weniger als drei Liter, was bei Standardrohren etwa 15 bis 20 Meter Rohrleitung entspricht, dann kann auf eine Warmwasserzirkulation