Musikalische Machtspiele
Das Augsburger Mozartfest versammelt Künstler der Weltelite und lässt sie in ihren Konzerten die Kraft der Klänge erkunden
„Machtspiele“inszeniert das Deutsche Mozartfest vom 4. bis 13. Mai in Augsburg. Künstler der Weltelite beleuchten verschiedene Aspekte von Musik innerhalb der Gesellschaftssysteme im Wandel der Zeit, aber auch die eigene, immanente Macht der Musik. Im anschließenden Kinderfestival „Kling Klang Gloria“vom 13. bis 18. Mai lautet das Motto dann in der kindgerechten Auslegung: „Macht Spiele!“
Macht lebt von Ausgrenzung und Unnahbarkeit, noch zu Mozarts Zeit war anspruchsvolle Musik der Kirche und dem höfischen Adel vorbehalten. Die Cappella Gabetta eröffnet das Mozartfest 2018 mit Musik vom prunkvollen Habsburger Hof, Mozarts Sehnsuchtsort. Dorothee Oberlinger wagt sodann mit ihrem Ensemble 1700 den Blick auf das freigeistige Sanssouci. Das Belcea Quartet entfesselt „Erwartungsmacht“ mit Beethoven „in mysterious company“. Schauspieler Peter Simonischek wird mit der Musicbanda Franui die ohnmächtige Kraft von Mozarts Divertimenti zur Geltung bringen. Die Mozartclubnacht heizt mit Flamenco zur Viola da Gamba in der Mahagoni-Bar ein.
In ihrer Reihe „Freistil“widmen sich Sarah Christian und Maximilian Hornung und weitere international gefeierte Solisten der Frage, welchen Zwängen Musiker in Exil und Kriegsgefangenschaft wie Messiaen ausgesetzt waren. Im zweiten Konzert sprengen die jungen Musiker mit Mahlers 4. Sinfonie Grenzen – mit der puren Macht der Musik.
Um die einzige Macht, die Mozart jemals anerkannt hat, geht es im Abschlusskonzert, wenn der Chor des mit der Akademie für Alte Musik Berlin die c-Moll Messe zum Klingen bringen. Karten von 11 bis 35 Euro unter Tel. 018 06/70 07 33, www.reservix.de, im AZ Kartenservice, Tel. 08 21/777 34 10 und im Theater, Tel. 08 21/324 49 00 Programm unter www.mozartstadt.de