Afrikas wichtigster Denker
Achille Mbembe hält Vorträge in Augsburg
Es geht um Migration und die globalen Schattenseiten des Kapitalismus, es geht um den Traum von einer Welt ohne Grenzen und die Wirklichkeit einer auf Feindschaft beruhenden Politik: Achille Mbembes Denken schneidet in den Kern der Konflikte unserer Gegenwart.
Damit ist der aus Kamerun stammende Historiker und Philosoph nicht nur zur wichtigsten intellektuellen Stimme Afrikas in der Gegenwart geworden, zum Nachfolger Frantz Fanons mit dessen „Die Verdammten dieser Erde“, nicht nur zum „Vordenker des Postkolonialismus“, als der er gerne etikettiert wird – Mbembe liefert gerade auch Interessierten jenseits von Afrika eine neue Perspektive auf globale Probleme. Das wird nun auch bei drei öffentlichen Auftritten in Augsburg zu erleben sein.
Der derzeit in Südafrika lehrende Mbembe sorgte vor allem mit dem Werk „Die Kritik der schwarzen Vernunft“für Furore. In diesem warnt der 60-Jährige unter anderem davor, dass sich die Strukturen, die einst Sklaven zum würdelosen Arbeitsmittel machten, auch innerhalb westlicher Gesellschaften wiederholen könnten, in denen der Mensch zum möglichst effizient einzusetzenden Humankapital verkomme. Nach Augsburg kommt Mbembe als Gastdozent am Jakob-Fugger-Zentrum, sein aktuelles Buch auf Deutsch heißt „Politik der Feindschaft“und neben einem internen Workshop an der Universität wird er seine Gedanken dreimal öffentlich vorstellen:
• am Montag, 7. Mai, um 18 Uhr an der Universität (Jura-Fakultät, Hörsaal 1009) über Grenzen in einer vernetzten Welt (Vortrag auf Englisch)
• am Mittwoch, 9. Mai, um 18 Uhr im Rokokosaal der Regierung von Schwaben über die Idee einer grenzenlosen Welt (Vortrag auf Englisch)
• am Mittwoch, 16. Mai, um 18 Uhr bei einem auf Deutsch geführten Podiumsgespräch in der neuen Stadtbücherei mit der Kulturjournalistin Claudia Kramatschek