Wo Elektromobilität schon funktioniert
Der Physiker und Autor Harald Klimenta diskutiert mit der ÖDP über den Verkehr der Zukunft
Rederzhausen Auf Einladung der ÖDP sprach Harald Klimenta zum Thema „Elektromobilität – Lösung der Probleme des Individualverkehrs?“. Der Physiker, Autor und wissenschaftliche Mitarbeiter bei Attac zeigte bei seinem Vortrag in Rederzhausen zunächst an vielen Beispielen auf, dass es vor über 100 Jahren bereits batteriebetriebene Fahrzeuge gab, manche waren im Kurzstreckenbetrieb Jahrzehnte erfolgreich im Einsatz. Gleichwohl wird erst in den letzten zehn Jahren – z.B. wegen der Belastung der Luft in den Städten – wieder ernsthaft über Elektromobilität nachgedacht. Die Beispiele Windenergie oder Photovoltaik zeigten, dass es zu einem Innovationsschub kommt, wenn eine Technik entsprechend nachgefragt wird. Zu bedenken sei, dass der Materialeinsatz bei einem Elektroauto höher ist, sodass die Umweltbilanz erst positiv ist, wenn der Strom aus regenerativer Energie gewonnen wird. Die durch wachsenden Individualverkehr und Gü- auf der Straße verursachten Probleme würden auch durch Elektromobilität nicht gelöst. Dabei gäbe es gut funktionierende Elektromobilität, nämlich die Bahn und im öffentlichen Nahverkehr.
In der anschließenden Diskussion verwies Kreisvorsitzende Constanze von Tucher auf das laufende Volksbegehren „Betonflut eindämmen“. Gerade die geplante Osttangente zeige die Probleme ungehemmten Wachstums auf: Noch mehr Straßen und Gewerbegebiete führten zu noch mehr Verkehr und zu Verlust von Lebensqualität. Landtagskandidatin Maria Posch zitierte Hartmut Topp, Professor für Verkehrsplanung der TU Kaiserslautern, dass auf jedes Auto 2,7 Parkplätze (zu Hause, am Arbeitsplatz, vor dem Supermarkt) kämen. Gleichzeitig sei der Bedarf für einen Parkplatz von 12 auf 15 Quadratmeter gestiegen.
Im Hinblick auf die Landtagswahlen weist die ÖDP-Kandidatin darauf hin, dass auf allen politischen Ebenen das Thema Mobilität zuterverkehr kunftsfähig gestaltet werden muss. Das Land Bayern müsse endlich den Bahnausbau zum Anschluss an den Brenner Basis-Tunnel mit mehr Priorität unterstützen. Ansonsten könne die erhoffte Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene nicht im notwendigen Maß erfolgen.
Im Landtagswahlkampf will die ÖDP aufzeigen, dass die guten Beiträge, die von ÖDP-Politikern im kommunalen Bereich seit Jahren geleistet werden, auch auf Landesebene möglich sind.