Friedberger Allgemeine

Was ist uns Pflege wert?

- VON UTE KROGULL kru@friedberge­r allgemeine.de

Man kann sich den Schock vorstellen, den eine Erhöhung der Pflegekost­en bei alten Menschen und ihren Angehörige­n auslöst, wie jetzt im Karl-Sommer-Stift geschehen. Die Rente allein reicht bei den meisten nicht fürs Heim, das um die 2000 Euro im Monat kostet. Also geht es ans Ersparte, das man doch den Kindern vererben wollte, oder es müssen Angehörige zahlen. Zwar springt der Staat notfalls ein, aber für die jetzige Generation alter Menschen bedeutet so etwas auch eine Schande. Man würde es sich anders wünschen. Nur: Pflege kostet Geld.

Es ist oft schwer verständli­ch, dass ein Heimplatz, für den ja auch noch die Kasse zahlt, 3000 oder 4000 Euro im Monat kostet. Gefühlt ist schließlic­h immer zu wenig Personal da, wie es auch im Friedberge­r Fall anklingt. Doch 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, 365 Tage im Jahr ist ein Stellensch­lüssel zu erfüllen, sind Urlaube und Krankheits­tage abzudecken. Das summiert sich. Alle sind schnell dabei, bessere Pflege, mehr Personal zu fordern für die Menschen, die ihnen am Herzen liegen, und auch bessere Bezahlung für die hart arbeitende­n Pflegekräf­te. Die Wünsche sind berechtigt, doch sie kosten Geld.

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