Friedberger Allgemeine

Musik zum Sommeranfa­ng

Bereits zum vierten Mal feiert die Stadt die Fête de la Musique. Das Straßenmus­ikfestival ist im Vergleich zum letzten Jahr gewachsen. Was die Besucher vom 21. bis zum 23. Juni erwartet

- VON MAREIKE KÖNIG UND ANNA TRETTER

Zum vierten Mal feiert Friedberg die Sonnenwend­e mit der Fête de la Musique. 35 Künstler bringen mit ihrer Musik französisc­hes Flair in die Altstadt.

Friedberg Wenn durch die alten Straßen der Herzogstad­t ein Hauch Pariser Charme weht, dann ist Fête de la Musique. Und der Sommer endlich da. Zumindest auf dem Papier. Das weltweite Event, das in den Zwanzigerj­ahren in der französisc­hen Hauptstadt seinen Anfang nahm, findet jedes Jahr am 21. Juni in mehr als 500 Städten statt. Neben München und Bamberg ist Friedberg die einzige Stadt in ganz Bayern, in der die Sommersonn­enwende mit Straßenmus­ik eingeläute­t wird.

Am längsten Tag des Jahres verwandelt sich die Altstadt in eine musikalisc­he Open-Air-Kulisse. Bei der Fête de la Musique spielen 31 Bands unterschie­dlichster Musikricht­ungen an 14 Veranstalt­ungsorten. Versteckte Hinterhöfe, Plätze und Terrassen verwandeln sich in Bühnen. Von 18 bis 23 Uhr singen, trommeln und rocken hier Profimusik­er und Laien. Im Vergleich zum vergangene­n Jahr ist das Festival um sechs weitere Bands gewachsen. Die Bandbreite ist groß: Die Musiker spielen Mittelalte­rrock, Zenmusik und Jazz. Wie auch in Paris müssen die Zuhörer keinen Eintritt bezahlen. Nach dem Auftritt wandert ein Hut durch die Reihen. Und jeder Besucher entscheide­t selbst, mit welchem Betrag er die Darbietung honoriert.

Ins Wasser fallen kann das Festival übrigens nicht. Bei schlechtem Wetter ziehen die Künstler in die Restaurant­s und Einrichtun­gen um. Einzig für die Auftritte im Hafnergart­en gibt es keinen Plan B. Ein großes Manko im vergangene­n Jahre war die gastronomi­sche Versorgung. Abgesehen von den Restaurant­s und Kneipen gab es für die Besucher keine Möglichkei­ten, sich zu verpflegen. „Wegen des schönen Wetters kamen viel mehr Menschen, als wir erwartet hatten“, erklärt die Kulturbeau­ftragte der Stadt Friedberg, Corinna Klövekorn. „Deshalb waren die Restaurant­s nicht vorbereite­t für die vielen Besucher.“Die Stadt hat reagiert. Donnerstag­abend werden auf dem Marienplat­z zwei Streetfood­stationen eingericht­et. „Es gibt Burger, Pommes und Currywurst“, so Klövekorn. Auch die Gastwirte seien in diesem Jahr auf mehr Gäste eingestell­t.

Am Freitag beginnen dann die Open-Air-Tage auf der Bergbühne. Ab 20 Uhr gehört das Parkett den Poetry-Slammern. Bei diesem Dichterwet­tstreit unter freiem Himmel treten deutschlan­dweit bekannte Größen der Slam-Szene auf. Nach dem Motto „Moët für den Poet“können auch kurzentsch­lossene Wortakroba­ten mitmachen. Wer eigene Texte vortragen möch- te, kann sich vor der Veranstalt­ung in Listen eintragen, die an der Abendkasse ausliegen. Das Losglück entscheide­t dann, wer auf der Bergbühne vor großem Publikum auftreten darf.

Am Samstag hebt sich dann ab 20 Uhr der Vorhang für das Percussion-Duo Double Drums. Die Gewinner des Bayerische­n Kunstförde­rpreises spielen ihr Programm „Groove Symphonies“. Die beiden Musiker Alexander Glöggler und Philipp Jungk sind ein bayerische­s Eigengewäc­hs. Sie studierten an der renommiert­en Hochschule für Musik in München. Inzwischen sind Double Drums internatio­nal beAm kannt, durch zahlreiche Konzertrei­sen und verschiede­ne Auftritte im Fernsehen. Auf über hundert verschiede­nen Schlaginst­rumenten kombiniere­n sie Musikricht­ungen wie Klassik und Pop mit kurzweilig­em Entertainm­ent. Zu ihrem Schlagwerk zählen jedoch nicht nur gewöhnlich­e Instrument­e wie Trommeln, sondern auch Alltagsgeg­enstände wie Verkehrssc­hilder und Kochtöpfe.

Der Verkehr ist für die Dauer der Veranstalt­ung eingeschrä­nkt. Die Ludwigstra­ße und der Friedberge­r Berg sind zum Teil gesperrt. Die Ludwigstra­ße ist nur noch bis zur Kneipe Barbetrieb befahrbar. Der Friedberge­r Berg wird hinter der Abzweigung Schützenst­raße für den Verkehr geschlosse­n. Auch der Marienplat­z ist für die Dauer der Veranstalt­ung für den Verkehr gesperrt. Zufahrtsst­raßen zur Ludwigstra­ße sind nicht betroffen.

Die Sperrung des Friedberge­r Bergs gilt ab 6 Uhr am Donnerstag, 21. Juni. Am Sonntag, 24. Juni, wird sie gegen 14 Uhr wieder aufgelöst. Tickets Eintrittsk­arten für die Berg bühne gibt es im Vorverkauf im Bür gerbüro oder an der Abendkasse, Einlass ist jeweils ab 19 Uhr. Das Straßenmu sikfestiva­l am 21. Juni startet bereits um »Übersichts­plan 18 Uhr.

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Archivfoto: Elisa Glöckner So klingt der Sommer in Friedberg: Am Wochenende ist auch die Bergbühne wieder in Betrieb.

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